Ansprechbar: "Kommen alle Menschen in den Himmel?"
BlogPost · Hoffnung
„Kommen alle Menschen in den Himmel?“ Eine Frage, die spaltet. Eine Frage, die provoziert. Und eine Frage, die hochemotional werden kann – gerade dann, wenn eine Person aus dem persönlichen Umfeld verstorben ist, die bis zu ihrem Tod nichts mit Jesus zu tun haben wollte.
Bevor wir uns also mit dieser Frage beschäftigen, will ich dir gern sagen: Gott ist und bleibt Gott. Wir werden ihn und seine Wege nie ganz verstehen. Und das möchte ich mir persönlich in dem Rahmen dieses Beitrags auch nicht zuschreiben.
Wenn du recherchierst und dich mit Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und christlicher Kirchen unterhältst, wirst du auf unterschiedliche Meinungen und Argumentationen treffen.
Die einen sagen:
„Ja, alle Menschen kommen einmal in den Himmel.“
Und die anderen machen folgende klare Trennung:
„Die einen Menschen kommen in den Himmel. Die anderen kommen in die Hölle.“
Heute soll es hier nicht um meine eigene Wunschvorstellung oder meine eigene Meinung gehen. Lass uns vielmehr gemeinsam in die Bibel schauen und sehen, was sie uns zu diesem Thema sagt. Das ist der Inhalt des heutigen Beitrags. (Du hast Ergänzungen oder Fragen? Schreib sie mir gern an annemieke@stayonfire.de)
Die Bibel ist ein dickes Buch. Ich möchte dir heute drei Bibelstellen zeigen, die uns entscheidende Informationen zu unserer heutigen Frage geben können. Am besten liest du sie dir selbst auch noch mal durch, idealerweise parallel dazu, während du diese Zeilen liest:
1. Das Endgericht über die Heiden – Matthäus 25:31-46
Dieser Bibelabschnitt beschreibt das biblische Endgericht über die Menschheit. Wichtig: Dieses Endgericht wird über alle Menschen gehalten, die nicht zum von Gott erwählten Volk Israel gehören! Die Bibel nennt sie Heiden. Dieses Endgericht wird geschehen, wenn Jesus am Ende aller Tage in seiner Herrlichkeit wiederkehrt. (Wichtig: Es handelt sich um ein Gleichnis! Also: Wortwörtlich können wir diesen Abschnitt nicht nehmen. Ob die Hölle nun wie ein Feuersee aussieht, wissen wir nicht!)
Und sofort wird deutlich: Der Abschnitt redet von Himmel und Hölle. Grund für die Entscheidung Gottes, ob ein Mensch dann in das ewige Leben oder zur ewigen Strafe gehen wird, sind in diesem Abschnitt seine guten Taten.
Wie jetzt? Bin ich etwa aufgrund meiner Taten im Himmel oder nicht?! Die Bibel ist nur als Ganzes zu verstehen. Deshalb ist in jedem Fall Folgendes zu beachten: Das innere Verhältnis von Glauben und guten Werken wird im gesamtbiblischen Kontext deutlich und darf an dieser Stelle nicht ausgeklammert werden! Die genannten guten Werke sind Taten der Liebe. Diese sind die notwendige Konsequenz des Glaubens als Vertrauen auf Gott, dessen Wesen die Liebe ist (vgl. Joh. 3:16-18 und 5:24; Mt. 7:21-23; Röm. 2:5-10).
Deshalb geht‘s auch in diesem Endgericht aus Matthäus 25 nicht um die Taten, sondern um den Glauben, der hinter den Taten steht und diese erst ermöglicht! Wer nach dieser Bibelstelle an Jesus Christus glaubt, gehört zu den Schafen und darf ins ewige Heil einziehen (vgl. V. 46). Die Verse 41 bis 43 geben einen Einblick, wie sich das Gericht über diejenigen verhält, die in die ewige Verdammnis eingehen werden. Sie werden im Gleichnis mit den Ziegen symbolisiert und fallen in den ewigen Feuersee, die Hölle.
2. Das Endgericht über die Juden – Römer 11
In Römer 11:1-6 formuliert Paulus eindeutig, dass Gott sein erwähltes Volk Israel niemals auf ewig in die Hölle schicken könne. Der entscheidende Punkt ist der folgende:
„Ein Teil des jüdischen Volkes ist verhärtet und verschlossen für die rettende Botschaft. Aber das wird nur so lange dauern, bis die volle Anzahl von Menschen aus den anderen Völkern den Weg zu Christus gefunden hat. Wenn das geschehen ist, wird ganz Israel gerettet [...] Indem sie die rettende Botschaft ablehnen, sind viele Juden zu Feinden Gottes geworden. [...] Doch Gott hält seine Zusagen, und weil er ihre Vorfahren erwählt hat, bleiben sie sein geliebtes Volk.“ (Verse 25 bis 28)
Lassen wir diese Tatsache stehen: Die Bibel gibt Hoffnung darauf, dass tatsächlich das gesamte Volk der Juden in den Himmel kommen wird. Und doch lernen wir eine andere Tatsache ebenso hieraus: Die erlösten Juden werden an Jesus Christus glauben. Noch sind ihre Herzen dafür verhärtet, aber diese werden für Jesus weich werden. Und am Ende sind laut dieser Bibelstelle auch die Juden allein durch den Glauben an Jesus Christus als Herrn und Retter erlöst.
3. Der ewige Segen für alle an Jesus Gläubigen – Epheser 1:1-14
Paulus richtet seine Worte aus dem Epheser-Brief an die an Jesus Gläubigen. Er wünscht eben jenen Gläubigen in Vers 2 die Gnade und den Frieden Gottes. Die Gläubigen sind diejenigen, die von der Liebe Gottes umgeben sein können und von ihr mit Gnade und Frieden gesegnet werden.
In Epheser 1:3 lassen sich zudem entscheidende Aussagen darüber finden, in welcher Art Gott seine Gläubigen segnet: Es ist ein Segen, der von und in Ewigkeit besteht. Diesen Segen für die Gläubigen begründet Paulus durch die Erlösung durch Christus (vgl. Vers 7). Das Werk Christi, sein Sühnetod am Kreuz, befreit nur die Gläubigen von der Sünde, woraufhin Gott ihnen ihre Sünden vergibt.
Die Verse 13 und 14 beinhalten schließlich, dass der Segen Gottes für die Gläubigen ebenso die Versiegelung mit dem Heiligen Geist bedeutet. Ein Siegel fungiert als Bestätigung für die Echtheit und die Identifikation der Eigentümerschaft. Der Heilige Geist ist also die Bestätigung des ewigen Erbes und damit die Garantie für die Gläubigen, dass sie gerettet sind und ins ewige Heil kommen werden!
Fazit:
Die Bibelstellen sprechen für sich. Persönlich kann ich für mich daraus die Konsequenz ziehen, dass der Bibel nach nicht alle Menschen in den Himmel kommen werden, sondern nur die, die an Jesus Christus als ihren persönlichen Herrn und Retter glauben. Die möglicherweise berühmteste Bibelstelle, Johannes 3:16, erzählt ebenso genau davon! (Doch ich bin ehrlich: Ich würde mir so sehr wünschen, dass tatsächlich alle Menschen in den Himmel zu Gott kommen würden!) Vergiss bitte auch den Anfang dieses Beitrages nicht: Es ist ein schwieriges und empfindliches Thema, also danke, dass du du dich auf dieses wichtige Thema eingelassen hast!
Ich weiß nicht, was diese biblische Realität mit dir macht. Mir persönlich malt sie erneut vor Augen, welch eine Gnade es ist, Jesus kennen zu dürfen, und wie wichtig der Missionsauftrag aus Matthäus 28:18-20 ist. Eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Egal, wie weit du oder jemand anderes von Jesus entfernt bist/ ist – Gott wartet nur darauf, dass diese Person (wieder) in seine Arme läuft! (Vgl. Lukas 15:11-32)
Jeden Mittwoch beantworten wir auf unserer Instagram-Seite @stayonfire.official im Format „Ansprechbar“ eure Fragen. Nicht jede Frage lässt sich im Rahmen einer kurzen Insta-Story beantworten. Daher gehen wir auf einige komplexere Fragen nun sonntags als Blogbeitrag in unserer App ein.
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Binggeli