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Ansprechbar: "Was ist Lästern? Und welches Reden über andere ist biblisch okay?"

BlogPost · Soziales Leben

Und da ist es schon wieder passiert. Person XY geht mir auf die Nerven. Ich fühle mich schlecht neben ihr, vergleiche mich und ziehe dabei den Kürzeren. Aber alle anderen bewundern sie für das, was sie so alles leistet. In mir drin baut sich Eifersucht auf. Und zack, gebe ich einen sarkastischen Kommentar in meiner Freundesgruppe über Person XY ab, über den zwar alle schmunzeln, der aber eigentlich (wenn ich ganz ehrlich bin) dazu gedacht war, Person XY schlecht dastehen zu lassen, die natürlich dabei nicht anwesend ist.

Kennst du diese Situation vielleicht auch?

Eine solche Szene ist nur eine von vielen, die man (wenn man ganz ehrlich ist) unter den Begriff des „Lästerns“ fallen lassen kann.

Denn wie wird „Lästern“ definiert?

„Sich über jemanden spöttisch oder ein wenig boshaft äußern“,

so erklärt es zumindest Google.

Und da habe ich mich gerade boshaft geäußert. Auch wenn alle meinen, es sei nur ein Scherz gewesen, so eine Art Necken der Person gegenüber, mein Herz hat es böse gemeint. Dieser Wahrheit sollte ich ins Auge blicken.

Lästern ist natürlich noch so viel mehr als das. Lästern ist vielfältig, kann ganz offensichtlich passieren, wenn Menschen mit ihren bösen Worten einen Menschen mobben und ausschließen. Wenn vertrauliche Dinge weitererzählt werden, um der betreffenden Person zu schaden. Oder wenn auch einfach Lügen über einen Menschen verbreitet werden, um ihn vor anderen schlechter dastehen zu lassen, als er ist.

Vielleicht erscheint diese Frage an dieser Stelle bereits als überflüssig, aber ich stelle sie dennoch mal, weil sie auch Leute in unserer Community beschäftigt:

„Erlaubt die Bibel lästern?“ Dazu ein klares Nein!

Lästern hat immer ein Ziel: Mich selbst besser dastehen lassen, in dem ich den anderen schlechter rede. Hört sich verdächtig nach Hochmut an, der ja in der Bibel so gar nicht gut wegkommt. (vgl. z.B. 1. Petrus 5:5) Außerdem sollen wir Christen Gutes und Leben mit unserem Mund in die Herzen von anderen Menschen hineinsprechen. Denn auch die Bibel kennt die „Gefahr der Zunge“, die mit ihren fiesen Worten ins Herz von Menschen schneiden, und diese dadurch potentiell sehr verletzten kann. (vgl. Jakobus 3:1-12) Wir Christen sind also dazu angehalten auf unsere Worte zu achten und nicht anzunehmen, Gott würde schon alles gut finden, was wir sagen. Die Verantwortung, die Gott uns Menschen mit der Fähigkeit zu Sprechen gegeben hat, gilt es gut zu verwalten. Zum Wohl aller und zu Gottes Ehre!

Was mache ich aber, wenn mich tatsächlich etwas an jemandem stört?

1. Prüfe dein Herz!

Weißt du, es wäre ein Trugschluss anzunehmen, als Christ sollte ich nun immer nur ermutigen, nur Komplimente verteilen und Probleme, die ich bei anderen sehe, nie ansprechen. Jesus Christus selbst ermahnte Menschen und sprach über Probleme. Jedoch war das immer nur zu ihrem Besten gemeint! Keine Spur von Eifersucht war in Jesu Herzen zu erkennen. Nur du kannst selbst ehrlich einschätzen, ob du bspw. einem guten Freund von dem Problem erzählst, dass du mit einer anderen Person hast, weil du dir da tatsächlich Tipps von erhoffst, wie du diesem Menschen helfen kannst oder wie du selbst besser mit der Lage zurechtkommst – oder eben doch, weil du dir wünschst, dass dein guter Freund schlecht über diese Person denkt und mit dir über sie lästert.

Sonst ist es eine sehr ratsame Idee, nach Möglichkeit Probleme direkt mit der betreffenden Person zu besprechen. So kommst du weniger in die Gefahr des Lästerns, weil angestaute Wut oder Eifersucht am richtigen Ort besprochen und aus dem Weg geschafft werden können, nämlich bei und mit der betreffenden Person!

2. Ermahnung ist gut!

Um es noch einmal hervorzuheben: Ermahnung einer anderen Person ist sogar eine Empfehlung, die die Bibel selber gibt. Gerade als Christen, die wir gemeinsam unterwegs sind und uns im Glauben voranbringen sollen, haben wir die Aufgabe uns gegenseitig zu schleifen. Wenn du etwas bei deinem Gegenüber bemerkst, dass dir Sorge bereitet, dann sprich es an. (vgl. z.B. Römer 15:14; Hebräer 10:25; 2. Timotheus 4:2) In Liebe und Respekt und unter vier Augen! Ermahnung im Sinne der Bibel hat zudem immer Jesus Christus als Ziel. Das Ziel deiner Ermahnung sollte also sein, die Person näher zu Gott zu bringen, mit den Worten, die du dafür wählst. (vgl. Philipper 2:1)

Noch etwas Wichtiges dazu: Nicht jeder sollte jeden ermahnen. Nicht immer ist die Beziehung nah genug, und die andere Person kann sich schnell mal „auf den Schlips getreten fühlen“, allein schon, weil du mit deiner Ermahnung sämtliche Grenzen überschreitest, weil ihr euch gar nicht nah steht und du auch sonst keine Autorität in ihrem Leben einnimmst. Da sind auf jeden Fall Feingefühl und Weisheit gefragt, ob dann wirkliche eine Ermahnung von deiner Seite der richtige Weg sein kann.

Also:

Lästern hört da auf, wo ehrliche Ermahnung aus einer reinen Herzensmotivation beginnt. Lästern kann zudem dann nie geschehen, wenn du das Problem direkt mit der betreffenden Person besprichst. Denn „Lästern“ geht nur im Gespräch mit anderen dritten Personen. Eine Ermahnung unter vier Augen hingegen erfüllt den biblischen Auftrag, da sie dem Wachstum der betreffenden Person dient und aus Nächstenliebe handelt.


Jeden Mittwoch beantworten wir auf unserer Instagram-Seite @stayonfire.official im Format „Ansprechbar“ eure Fragen. Nicht jede Frage lässt sich im Rahmen einer kurzen Insta-Story beantworten. Daher gehen wir auf einige komplexere Fragen sonntags als Blogbeitrag in unserer App ein.

Du hast auch eine Frage zum Leben und zum Glauben? Dann stell sie uns gern mittwochs bei Ansprechbar auf Instagram.

Annemieke
Binggeli

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