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Ansprechbar: "Warum wurde das Herz des Pharaos verhärtet?"

BlogPost · Glaubensleben

Sie ist eine der zentralen Geschichten der Bibel und explizit des Alten Testaments: der Auszug des Volkes Israels aus Ägypten. Unter der Leitung von Mose befreit Gott sein Volk aus der Gefangenschaft und Sklaverei der ägyptischen Macht, und Israel macht sich auf den Weg in das ihnen von Gott verheißene Land.

Inmitten dieser zentralen und wundersamen Erzählung finden wir eine Bibelstelle, die bei einigen Christen, ebenso in unserer Community, Fragen aufwirft. Es ist die folgende Begebenheit, nachzulesen in 2. Mose, Kapitel 7.

Mose und Aaron versuchen, den Pharao, den damaligen Herrscher über Ägypten, davon zu überzeugen, ihr Volk Israel aus der Sklaverei zu entlassen. Der Pharao lässt seine Gefangenen nicht aus seinem Land herausgehen. Nachvollziehbar! Doch ein Vers inmitten dieser Erzählung ist bemerkenswert: Es ist der Vers 3. Dort sprach Gott selbst folgende Worte zu Mose:

„Aber ich werde dafür sorgen, dass der Pharao unnachgiebig bleibt, und dann will ich viele Zeichen und Wunder vor seinen Augen vollbringen!“

In anderen Bibelübersetzungen als der hier zitierten HFA lesen wir davon, dass Gott selbst das Herz des Pharaos verhärten wollte. Die Folgen dieser Verhärtung des Herzens des Pharaos waren krass: Gott strafte Ägypten für die Unnachgiebigkeit seines Herrschers, das Volk Israel ziehen zu lassen, mit schweren Plagen, bei denen es viel Zerstörung und Tod für ganz Ägypten und seine Einwohner gab ...

Der gute Gott soll nun also selbst das Herz des Pharaos verhärtet haben, sodass es am Ende zu den Plagen für das Land Ägypten kam?!

Warum tat Gott so etwas? Und wie passt das bitte mit dem Bild des gnädigen und liebenden Vater-Gottes zusammen? Nachfolgend ein paar Impulse dazu:

1. Das Herz des Pharaos war bereits hart

Der Pharao selbst war sicherlich kein friedliebender Mann. Er war ein brutaler Diktator, der sich selbst wie ein Gott von seinem Volk verehren ließ. Er missbrauchte die Israeliten für die Sklaverei und misshandelte sie schwer. Insgesamt war das Volk Israel ganze 400 Jahre in der ägyptischen Gefangenschaft. Zu der damaligen Zeit zählte das Volk Israel wohl ca. 1,5 Millionen Menschen, die auf diese Weise durch verschiedene Herrscher und eben auch diesen Pharao brutal unterdrückt wurden.

Außerdem hatte sich der Pharao vor der finalen Verhärtung seines Herzens immer und immer wieder gegen Gott entschieden. Durch Persönlichkeiten wie Mose und Aaron hatte Gott den Pharao immer wieder gebeten, die Sklaverei zu beenden, und ebenso mit Konsequenzen für gegenteiliges Verhalten gedroht.

Doch ein drohendes Gericht Gottes für sein böses Tun hatte der Pharao nur immer wieder belächelt und für keine ernste Gefahr gehalten. Er wollte Gott nicht als den einen Gott anerkennen (vgl. Exodus 8:28). Die schrecklichen Plagen wären den Ägyptern durchaus erspart geblieben, wenn der Pharao nicht zuvor selbst immer wieder sein Herz für Gottes Wunsch, das Volk Israel ziehen zu lassen, verschlossen hätte!

Die endgültige Verhärtung des Herzens des Pharaos durch Gott war eine finale Konsequenz für dessen eigenes Fehlverhalten: Massenmord, Sklaverei und eben die Weigerung, Gott als den einen Gott zu verehren. Das Herz des Pharaos war bereits hart, bevor Gott es selbst noch einmal verhärtete.

Folgender Gedanke ist interessant: Im Grunde war es doch die reine Gnade Gottes, das Land Ägypten nicht für immer dem Erdboden gleichzumachen, sondern es nur mit ausgewählten Plagen im wahrsten Sinne des Wortes zu „plagen“. Was denkst du darüber? Gott hätte doch auch ein noch viel schlimmeres Gericht walten lassen können ...

2. Gott offenbarte sich dadurch als Gott

Gott selbst spricht zum Pharao folgende Worte:

„So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, es soll mir dienen! Wenn du auch diesmal nicht auf mich hörst, werde ich solche Strafen über dich, deine Hofbeamten und dein ganzes Volk verhängen, dass du endlich einsehen musst: Niemand auf der Welt ist mir gleich! Ich hätte schon längst meine Hand ausstrecken können, um dich und dein ganzes Volk mit der Pest zu bestrafen und vom Erdboden zu vertilgen! Aber ich habe dich am Leben gelassen, um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen.“ (2. Mose 19:13-16)

Gottes Anliegen ist es, dass Menschen ihn als denjenigen anerkennen, der er ist. Der Pharao war davon überzeugt, selbst wie ein Gott zu sein. Gott bewies ihm durch die eindrücklichen Plagen und das Gericht über Ägypten deutlich, wer hier am längeren Hebel saß. Den Mächtigen hat Gott entthront. Denn nur Gott allein gebührt die Ehre eines Gottes.

Darüber hinaus wird in diesen Worten Gottes deutlich, dass Gott seinen Namen vor den Menschen bekannt machen will. Und das über Ägypten hinaus, nämlich in der ganzen Welt. Gottes Sehnsucht ist es, dass Menschen ihn kennenlernen und in einer Beziehung zu ihm leben! Deshalb sandte Gott Tausende Jahre später seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt. Damit alle, die an ihn glauben, auf ewig mit Gott verbunden sind! (Vgl. Johannes 3:16) Durch kräftige Zeichen, die sich in den Plagen über Ägypten zeigten, bewies Gott seine Macht vor allen Beteiligten. Ein echter Gottesbeweis für jeden Zweifler! Sowohl im damaligen Volk Israel als auch im Volk der Ägypter und allen Völkern ringsum, die von diesem Spektakel mitbekamen. Die Verhärtung des Herzens des Pharaos durch Gott führte am Ende also zu Gottes Ehre und dazu, dass Menschen zu Gott fanden.


Jeden Mittwoch beantworten wir auf unserer Instagram-Seite @stayonfire.official im Format „Ansprechbar“ eure Fragen. Nicht jede Frage lässt sich im Rahmen einer kurzen Insta-Story beantworten. Daher gehen wir auf einige komplexere Fragen sonntags als Blogbeitrag in unserer App ein.

Du hast auch eine Frage zum Leben und zum Glauben? Dann stell sie uns gern mittwochs bei Ansprechbar auf Instagram.

Annemieke
Binggeli

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