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Ansprechbar: "Was bedeutet es, sein Kreuz auf sich zu nehmen?"

BlogPost · Berufung

„Wer mein Jünger sein will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen.“ (Lukas 9:23; Gleiches sagt Jesus ebenso in Matthäus 16:24 und Markus 8:34)

Es sind diese bekannten Worte Jesu, um die es heute gehen soll. Wenn du und ich gern Jesu Jünger sein wollen, stellt sich dir und mir automatisch die Frage, was es denn nun bedeuten mag, sein Kreuz auf sich zu nehmen?!

Erwartet Jesus von mir etwa, dass ich den gleichen Kreuzestod sterbe wie er, um sein Jünger sein zu dürfen?

Oder ist es als Christ notwendig, jeden Tag ein Holzkreuz zu tragen? Das mag sich nach einer verrückten Frage anhören, nimmt man diese Bibelstelle jedoch wortwörtlich, wäre dies die logische Konsequenz aus Jesu Anweisung ...

Also, was bedeutet es denn nun, sein Kreuz auf sich zu nehmen?

1. Das Bild des Kreuzes in der damaligen Zeit

Jesus sprach diese Worte zu einer ganz bestimmten Zeit, nämlich vor ca. 2.000 Jahren zu einer Zeit, in der das Volk Israel unter der römischen Besatzungsmacht stand. Das Bild des Kreuzes bedeutete für die damalige Zuhörerschaft Jesu eines: einen qualvollen Tod. Das Kreuz stand für die römische Hinrichtungsmethode der Kreuzigung. Bei dieser grausamen Tötungsmethode wurden diejenigen, die hingerichtet werden sollten, dazu gezwungen, ihr Kreuz selbst unter Hohn und Spott der Menge zur eigenen Hinrichtungsstätte zu tragen! Wenn die Menschen also hörten, dass ein Jünger Jesu „sein Kreuz auf sich nehmen“ sollte, dann bedeutete dies für sie, dass ein Jünger Jesu dazu bereit sein sollte zu sterben. Dann hatten sie das Bild einer Kreuzigung für Augen, wie sie sie zu ihren Lebzeiten kannten! Ein Jünger Jesu sollte bereit sein, für die Sache Jesu in den Tod zu gehen.

Doch Halt! Wie kann Jesus bitte so etwas Heftiges von dir und mir erwarten?!

2. Physisch sterben für die Nachfolge Jesu

Einerseits ist es eine traurige Realität, dass Menschen bis heute für ihren Glauben an Jesus in dieser Welt verfolgt werden. Für viele Menschen auf dieser Welt ist es daher Teil ihrer Nachfolge Jesu, ihren Glauben vor den Menschen trotz massiver Todesandrohungen zu bekennen und daran bis zum Tod festzuhalten.

Auch die direkten Jünger Jesu wurden mit der drohenden Realität von Verfolgung aufgrund ihres Glaubens konfrontiert. Jesus selbst wurde aufgrund des Vorwurfs, ein Volksaufrührer und Gotteslästerer zu sein, am Kreuz der Römer hingerichtet. Und Jesus machte kein Geheimnis daraus, dass Verfolgung bis zum physischen Tod ebenso eine mögliche Perspektive für seine Nachfolger sein könnte (vgl. Johannes 15:20).

Ja, tatsächlich werden Christen auf dieser Welt bis heute verfolgt und sie sterben für ihren Glauben! Auch der Jünger Petrus z. B. starb einen furchtbaren Märtyrertod, weil er Jesus nachfolgte und sich zu ihm bekannte.

Gott stellt aber lange nicht jeden Christen zu Lebzeiten vor die Wahl, tatsächlich für den eigenen Glauben einzustehen und dafür mit seinem Leben zu bezahlen! Dennoch gelten diese Worte für jeden Jünger Jesu. Viel mehr als eine konkrete Anweisung, für ihn in den Tod zu gehen, macht Jesus mit seinen Worten deutlich, was für eine tiefe Hingabe er sich von dir und mir wünscht. Eine Hingabe, die theoretisch sogar bis in den Tod gehen würde:

3. Innerlich sterben für die Nachfolge Jesu

Grundsätzlich geht es also um eine innere Bereitschaft, für Jesus alles zu geben. Auch das Wort „täglich“ in der Formulierung Jesu, das eigene Kreuz täglich auf sich zu nehmen, unterstreicht diesen Aspekt der grundlegenden Herzenseinstellung, die sich Jesus wünscht. Denn de facto kann ein Mensch nicht täglich seinen physischen Tod sterben. Ein Mensch kann jedoch jeden Tag Entscheidungen treffen, die einer bestimmten Herzenseinstellung entspringen.

Das Kreuz für Jesus auf sich zu nehmen, bedeutet im übertragenen Sinne, sich selbst gegenüber zu sterben. Auch nur wenn jemand sich selbst gegenüber gestorben ist, kann dieser Mensch überhaupt in der Lage sein, für seinen Glauben potenziell in den Tod zu gehen!

Sich selbst gegenüber für Jesus zu sterben, bedeutet, die eigenen Lebenswünsche Gottes Idee für das eigene Leben unterzuordnen – egal, um welche Lebensträume es auch gehen mag. Wohlstand, Beziehungen oder grundsätzliche Bequemlichkeit sollen einem Nachfolger Jesu nicht wichtiger sein als die Nachfolge selbst (vgl. Galater 5:24).

Dabei sei aber nicht zu vergessen, dass Gott ein liebender Vater ist, der seine Kinder mit allem versorgt, was sie benötigen (vgl. Matthäus 6:25-34). Nur weil ich etwas aufgebe, heißt das nicht, dass Gott mir nicht doch eine bessere Versorgung schenken kann oder wird!

Ein Nachfolger Jesu wird nicht zwangsläufig Hunger leiden oder andere Nöte erleben, weil er Jesus nachfolgt! Dies kann aber durchaus der Fall sein! Das Leben eines Menschen erzählt ja auch davon, dass Leid und Traurigkeit leider zum Leben dazugehören. Das Leben eines Christen ist davon nicht befreit. Und ja, aufgrund der Nachfolge kann ein Christ mit noch mehr Problemen konfrontiert sein wie eben die angesprochene Verfolgung.

In den einzelnen Entscheidungen des Lebens ist es die Aufgabe eines Jüngers Jesu, nach Gottes Willen in dessen Wort zu fragen und darauf das Leben zu gründen und zu bauen. So nehmen wir täglich „unser Kreuz auf uns“ und sterben uns selbst gegenüber. Wir beerdigen quasi unser Ego und fragen stattdessen nach Gott.

In diesem „sein Kreuz auf sich nehmen“ ist niemand perfekt! Alle Jünger Jesu sind Menschen und Gott weiß darum. Daher gibt er dir als seinem Jünger den Heiligen Geist, der fortwährend in deinem Leben dein Herz, deine Gedanken und deine Seele auf Jesus ausrichtet und verändert (vgl. Römer 8 und Galater 5). In deiner Schwäche ist Gott stark! (Vgl. 2. Korinther 12:9)

Als Jünger Jesu lebst du in der Gnade Gottes. Du bist befreit von jedem Urteil Gottes über deine Schuld (vgl. Johannes 3:16). Betrachten wir die Aussage Jesu, dass ein Jünger Jesu sein Kreuz täglich auf sich nehmen soll, im Kontext der gesamten Bibel, erwartet Gott daher nicht, dass du von nun an jeden Tag dein Kreuz in Perfektion auf dich nimmst, damit du etwa erlöst wirst! Denn: Aufgrund deines Glaubens an Jesus bist du errettet, nicht aufgrund deiner eigenen Taten. Vielmehr geht es hierbei um eine Transformation des Herzens hin zu Jesus Christus, wie sie der Heilige Geist, wie bereits gesagt, in uns unterstützt und ermöglicht.


Jeden Mittwoch beantworten wir auf unserer Instagram-Seite @stayonfire.official im Format „Ansprechbar“ eure Fragen. Nicht jede Frage lässt sich im Rahmen einer kurzen Insta-Story beantworten. Daher gehen wir auf einige komplexere Fragen sonntags als Blogbeitrag in unserer App ein.

Du hast auch eine Frage zum Leben und zum Glauben? Dann stell sie uns gern mittwochs bei Ansprechbar auf Instagram.

Annemieke
Binggeli

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