Ansprechbar: "Was kann ich als Leiter von Jesu Leiterschaft lernen?"
BlogPost · Berufung
Unsere christlichen Gemeinden sind voll von Gruppen, Teams und ihren jeweiligen Leitern. Ganze Gemeinden werden von einzelnen Menschen geleitet. Und auch sonst übernehmen Christen in dieser Welt in Unternehmen oder anderswo Verantwortung und leiten. Wenn man so will, werden auch ganze Familien von Eltern gemeinsam angeleitet.
Wer schon mal die Position des Leiters innehatte, der weiß: Leiterschaft ist keine einfache Sache. Es kommen Herausforderungen, Konflikte und andere Problematiken auf einen zu. Es gilt, immer wieder weise Entscheidungen zu treffen.
Und dennoch ist Leiterschaft eine wertvolle Aufgabe, die Freude bereitet und Erfüllung schenkt. Wenn du von Gott in eine leitende Position in deinem Leben berufen wurdest, darfst du dich darüber freuen. Und doch ist es nun an dir, diese entscheidende Aufgabe auch fruchtbringend auszuführen.
Wie kann das dir und mir besser gelingen, als dafür vom besten Leiter aller Zeiten zu lernen? Von Jesus Christus selbst!
An Jesus sollen wir uns in unserem ganzen Leben ein Vorbild nehmen. Und Gott segnet diese Herzenseinstellung.
Also: Was können wir von Jesu Leiterschaft für unsere eigene Aufgabe als Leiter lernen? Hier ein paar entscheidende Punkte:
1. Ein Leiter ist der Diener von allen
Ein Leiter ist nicht stark, wenn er einfach über alle in seinem Team hinweggeht. Ein Leiter ist dann stark, wenn er in seiner Leiterschaft allen anderen dient.
Das mag gegen das gesellschaftlich verbreitete Bild eines Leiters sprechen, jedoch legte Jesus selbst den Maßstab eines dienenden Leiters klar fest:
„Jesus setzte sich, rief die zwölf Jünger zu sich und sagte: »Wer der Erste sein will, der soll sich allen unterordnen und ihnen dienen.«“ (Markus 9:35)
Jesus hatte jeden seines Teams der zwölf Jünger individuell im Blick. Die Geschichten der Bibel zeigen auf, dass Gott sich für die Herzen der einzelnen Jünger interessierte. Er wusste um ihre individuellen Begabungen und auch um ihre Schwächen. Er setzte sie bestmöglich im Team ein. Er ging auf sie ein. Er war für sie da. Er nutzte sie nicht einfach aus, sondern er ging fair mit ihnen um! Jesus diente vor allen Dingen denen, die ihm anvertraut wurden. Er war der dienende Leiter in Person!
2. Ein Leiter lebt in Abhängigkeit von Gott
Jesus Christus tat als Leiter der Jünger hier auf dieser Erde alles in kompletter Abhängigkeit von Gott, dem Vater. Das formulierte Jesus selbst wie folgt:
„»Ich sage euch die Wahrheit: Von sich aus kann der Sohn [Jesus Christus] gar nichts tun, sondern er tut nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer aber der Vater tut, das tut auch der Sohn!“ (Johannes 5:19)
Jesus, der Sohn Gottes, wollte nichts tun, was der Vater, Gott, nicht von ihm wollte. Jesus lebte in bewusster und vollständiger Abhängigkeit von Gott selbst. Daher zog er sich auch immer wieder für das Gebet zurück. Jesus wusste: Die persönliche Beziehung zu Gott ist der entscheidende Faktor für eine gelingende Leiterschaft, für einen gelingenden Dienst!
3. Ein Leiter kennt seine Grenzen
Daran direkt anschließend nun dieser Punkt: Jesus wusste um seine Grenzen! So gibt es immer wieder Erzählungen in der Bibel, die aufzeigen, dass Menschen etwas von Jesus in einem Moment wollten. Doch Jesus brauchte Ruhe. Er brauchte Zeit für sich und seine Zeit im Gebet zu Gott:
„Am nächsten Morgen stand Jesus vor Tagesanbruch auf und zog sich an eine einsam gelegene Stelle zurück, um dort allein zu beten. Simon und die anderen suchten ihn. Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie: »Alle Leute fragen nach dir!«“ (Markus 1:35-37)
Ein Leiter übergeht nicht ständig eigene Grenzen. Ein Leiter nach Jesu Vorbild nimmt sich Zeit für sich und für die Zeit mit Jesus. Dazu dürfte auch gehören, dass man nicht mehr Aufgaben übernimmt, als man tragen kann, und, wenn die Überlastung in der Leiterschaft droht, rechtzeitig nach Hilfe gefragt wird.
Ein Leiter nach Jesu Vorbild hat es nicht nötig, seinen Selbstwert im Dienst oder in der Anerkennung von Menschen zu suchen und sich daher zu übernehmen. Ein Leiter nach Jesu Vorbild weiß, dass sein wahrer Selbstwert allein in Gottes Blick auf ihn liegt. Daher kann er sich nötige Pausen nehmen und dann gestärkt wieder weiter im Dienst gehen.
4. Ein Leiter geht mit klarer Vision voran
Jesus wusste genau, wohin er mit seinen zwölf Jüngern wollte. Über die Ziele und Vorhaben kommunizierte Jesus klar mit seinen Jüngern. Hier ein Beispiel, der Missionsauftrag an die Jünger:
„Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: »Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!«“ (Matthäus 28:18-20)
Auf diese große Aufgabe hatte Jesus seine zwölf Jünger in den letzten drei Jahren seines Wirkens auf der Erde konkret vorbereitet. Und auch hier sprach er klar mit ihnen über das, was er mit ihnen vorhatte. Jesus machte kein Geheimnis aus seiner Vision. Er ging entschieden voran und begleitete die Jünger bei der Erfüllung der Vision.
Ziele, Ideen und Visionen für ein Team, das du anleitest, werden nach ihrer Festsetzung klar mit deinem Team kommuniziert und transparent behandelt. Menschen engagieren sich wenig für das „Was“, doch immer für das „Wofür“. Das „Wofür“ ist die Vision: Wofür tut ihr als Team das, was ihr tut? Diese klare Vision gilt es, von dir als Leiter deinem Team klar (und auch immer wieder neu) zu vermitteln und selbst vorzuleben.
Jeden Mittwoch beantworten wir auf unserer Instagram-Seite @stayonfire.official im Format „Ansprechbar“ eure Fragen. Nicht jede Frage lässt sich im Rahmen einer kurzen Insta-Story beantworten. Daher gehen wir auf einige komplexere Fragen als Blogbeitrag in unserer App ein. Du hast auch eine Frage zum Leben und zum Glauben? Dann stell sie uns gern mittwochs bei Ansprechbar auf Instagram.
Binggeli