Buchtipp: Lynn Austins Reihe "Die Chroniken der Könige"
BlogPost · Glaubensleben
Ich habe heute mal einen etwas anderen Buchtipp für dich, und zwar gleich eine ganze Buchreihe. „Eine ganze Buchreihe?“, denkst du dir jetzt vielleicht. Das klingt ja ganz schön viel! Ich erzähle dir kurz, worum es geht.
Aktuell besteht die Reihe aus vier Bänden. Sie spielen zur Zeit des Propheten Jesaja und der erste Band beginnt mit König Ahas. König Ahas war ein König im Alten Testament, der Gott nicht treu diente, sondern anderen Göttern opferte. Er gehörte zu den Königen, die sogar Kinder opferten. Sein Sohn Hiskia entkam durch Gottes Hand der Opferung, und seitdem war dessen Interesse an dem Gott geweckt, der ihn retten konnte und der, anders als alle anderen Götter, kein Standbild hatte.
Die Buchreihe begleitet ihn auf dem Weg zum König und beleuchtet dabei, wie er in verschiedenen Lebenssituationen Gott suchte und teilweise auch waghalsige Entscheidungen traf, um auf Gott zu vertrauen. Dabei erhielt er starken Gegenwind und wurde immer wieder herausgefordert, politisch sowie auch persönlich. Die Bücher sind superspannend und abwechslungsreich geschrieben. Wenn ich eins davon in der Hand halte, kann ich es kaum wieder zur Seite legen.
Du fragst dich jetzt vielleicht, wie dich eine Romanreihe im Glauben ermutigen und stärken kann. Ich kann dir sagen, wie es mir erging:
1. Das Lesen eines Romans, der im Alten Testament spielt, hat mich dazu motiviert, mich mehr mit dem Alten Testament zu beschäftigen.
Ich habe begonnen, das Alte Testament mehr zu lesen als zuvor – einfach, weil ich mir plötzlich die Geschichten viel besser vorstellen konnte. Denn wenn ich ganz ehrlich bin, fällt es mir manchmal schwer, einen Bibeltext wirklich nachzuempfinden. Nehmen wir mal Hiob als Beispiel: Hiob wurde sehr stark auf die Probe gestellt und hat unsagbar gelitten. Die Bibel beschreibt das, doch natürlich ist sie kein simples Geschichtenbuch und hat auch nicht diesen Anspruch. Dementsprechend wird Hiobs Leid beschrieben, doch nicht in dem Umfang, wie es ein Roman tun könnte. Wenn ich jetzt eine Ausformulierung seiner Geschichte lese, die natürlich bibeltreu ist und keine Handlungen verändert, fällt es mir leichter, Hiobs Situation nachzuempfinden.
2. Dadurch habe ich begonnen, mehr auf die Worte zu achten, die ich lese, und das sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.
Wenn man darauf achtet, was das geschriebene Wort tatsächlich bedeutet, beginnt man, die Tiefe der Bibel und gleichzeitig die Größe Gottes noch mehr zu begreifen. Besonders stark fällt mir das auf bei Wundern, die beschrieben werden. Diese lese ich zwar, wenn ich Gottes Wort lese, doch finde ich es unglaublich bereichernd, wenn ich mir die Situation ausformuliert vorstellen kann. So lesen wir zum Beispiel davon, dass Gott durch Jesaja die Sonne um einige Stunden „zurückgestellt“ hat. Unglaublich, oder? Dieses Wunder wird in Band 2 der Buchreihe beschrieben. Zu lesen, wie die Reaktion der Menschen darauf gewesen sein könnte, zeigt mir umso mehr, wie mächtig unser Gott ist.
3. Eine große Rolle in der Buchreihe spielen zudem die damaligen Opferdarbringungen im Tempel.
Zu erkennen, wie viele Parallelen tatsächlich zu Jesu Opfertod am Kreuz gezogen werden können, ist unglaublich spannend und hat mich ermutigt, mich mehr mit dem Aufbau des Tempels und der verschiedenen Bereiche zu befassen.
Das sind nur einige Beispiele und ich könnte noch eine ganze Menge mehr schreiben. Mir ist jedoch wichtig, dir noch ein paar Hinweise für den Umgang mit christlichen Medien zu geben, auf die ich ebenfalls achte. Das betrifft zumeist Bücher, aber auch Filme, die eine biblische Geschichte nacherzählen.
Wie das Wort schon sagt: Eine biblische Geschichte, die in eigener Weise wiedergegeben wird, ist immer nur eine Nacherzählung und kann und darf niemals die Bibel ersetzen.
Ich nehme mir gern die Bibel zur Hand, wenn ich eine biblische Geschichte lese, sodass ich die Textpassagen im Original nachlesen kann. Nur dann sehe ich, was der Autor realitätsgetreu wiedergegeben hat und an welchen Stellen er noch etwas hinzugedacht hat.
Außerdem kannst du darauf achten, was der Autor als Vor- oder Nachwort in dem Buch schreibt. Lynn Austin in diesem Fall beschreibt im Vorwort genau diesen Punkt und weist darauf hin, dass sie direkt zitierte Textpassagen auch als Querverweise angibt. Das finde ich sehr wertvoll, denn es zeigt die Motivation des Autors bzw. der Autorin.
Gleiches gilt für Filme/Serien: Aktuell ist unter Christen die Serie „The Chosen“ sehr beliebt. Auch hier ist es sinnvoll, sich beim Anschauen die Bibel zur Hand zu nehmen und immer wieder zu überprüfen, welche Darstellungen hinzugedacht wurden und welche Szenen wirklich überliefert sind. Sonst besteht die Gefahr, dass sich Ausgedachtes mit der Wahrheit der Bibel vermischt.
Jetzt möchte ich dich ermutigen: Wenn du gern Romane liest, ist diese Buchreihe vielleicht etwas für dich. Vielleicht geht es dir wie mir und du wirst durch das Lesen dieser Bücher ermutigt, dich mehr mit Gottes Wort zu befassen und zu ergründen, wie groß er ist.
Ich wünsche dir beim Lesen Gottes Segen.
Diaconu