FIRESTEP (5) - Obdachlos, in allem mit Jesus hoffnungsvoll! (“Hoffnungsvoll Köln”)
BlogPost · Berufung
Willkommen zurück bei FIRESTEP! Hier stellen wir euch fünf wertvolle Projekte vor, die das Reich Gottes auf dem Herzen haben und es aktiv in diese Welt tragen. Damit gehen die Menschen hinter den Projekten mit ihrem Glaubensfeuer einen entscheidenden Schritt hinein in das Leben. Lass dich inspirieren!
Unser erstes Intro-Video mit allen Erklärungen, was das Reich Gottes konkret für dich und mich bedeuten kann, findest du in unserer App-Mediathek unter dem Titel FIRESTEP.
Jan, du bist der Gründer und Leiter von „Hoffnungsvoll Köln“. Ihr geht auf die Straße und begegnet Obdachlosen genau da, wo sie sind.
1. Wie kam es dazu, dass „Hoffnungsvoll Köln“ entstanden ist?
In einer Nacht hat Gott mir den Auftrag gegeben. In dieser Nacht bin ich vor Gott zerbrochen. Tatsächlich lag da bereits ein fehlgeschlagener Suizidversuch hinter mir. Ich sagte: „Ich bin fertig mit meinem Leben. Gott, wenn es dich gibt, dann mach etwas aus meinem Leben. Nimm meine Zeit! Gib mir einen Auftrag!“
Damals hatte ich viel Zeit. Denn ich habe noch Krankengeld aufgrund einer Operation bezogen und hatte meinen Job durch Corona verloren.
Ein paar Stunden später, in derselben Nacht, kam dann dieser Auftrag von Gott: Die Liebe zu den verlorenen Menschen. Und ich wusste: Das wird meine Arbeit werden.
Ich wohne ungefähr 80 Minuten von Köln entfernt. Dennoch habe ich in dieser Nacht die Stadt Köln besonders aufs Herz gelegt bekommen. Im Rückblick ergibt dieser Standort total viel Sinn! Mein Cousin, der der Pastor der Freikirche Köln-Ostheim ist, meinte damals in einem Gespräch zu mir, dass seine Gemeinde schon lange dafür bete, dass bei ihnen ein Dienst für Obdachlose entstehen würde. Gesagt, getan. Er gab mir den Schlüssel für die Küche, um für die Obdachlosen zu kochen.
Gleichzeitig hatte die christliche Hilfsorganisation „Samaritan’s Purse“ den Wunsch, in Deutschland etwas für Obdachlose zu tun. Ein Mann aus der Gemeinde in Köln hat bei „Samaritan’s Purse“ gearbeitet und unser Projekt entdeckt. So wurde ich für meinen Dienst an den Obdachlosen für einige Zeit dort fest angestellt und damit von Gott versorgt. Auf diese Weise konnten wir „Hoffnungsvoll Köln“ richtig aufbauen. Mittlerweile gibt es uns auch in Darmstadt, Minden, Düren und Wilhelmshaven. Jetzt sind wir von Spenden abhängig. Gott gehört das Projekt und wir sind die Werkzeuge in Gottes Hand.
2. Jan, wieso ist „Hoffnungsvoll Köln“ ein Teil vom Reich Gottes in dieser Welt?
Das Reich Gottes ist der Himmel. Das ist da, wo wir bei Jesus sind. Einer unserer Leitverse, was auch die finanzielle Versorgung betrifft, ist Matthäus 6:33:
„Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.“
Ich bin ein Bote für das Reich Gottes. Ja, wir sind vor allem ein evangelistisches Projekt. Das bedeutet: Als Team gehen wir jeden Samstag auf die Straße und jeden Freitag laden wir die Obdachlosen in unser eigenes Café in Köln ein. Auch sonst bin ich unter der Woche bei ihnen auf der Straße unterwegs. Tatsächlich kommen auch jeden Sonntag Obdachlose in unseren Gottesdienst. Wir essen gemeinsam und haben dann Gemeinschaft mit ihnen. Dazu haben wir vor kurzem einen Reisebus geschenkt bekommen, damit wir den Menschen in der Winterzeit Schlafplätze, eine warme Mahlzeit und Seelsorge anbieten können.
Nie kommen wir mit leeren Händen zu den Obdachlosen. Die Soziale Arbeit in unserem Dienst nutzen wir, um mit den Obdachlosen in Kontakt zu kommen. Wir geben ihnen Essen und Trinken und versuchen auch sonst, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Es geht uns dabei aber vor allem darum, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, um ihnen von Jesus zu erzählen und sie zu Jüngern zu machen.
Dabei machen wir ihnen keinen Druck, dass sie Jesus unbedingt annehmen müssten. Wir treffen uns einfach mit ihnen auf einen Kaffee, erzählen ihnen von Jesus. Ich baue Reich Gottes, indem ich den Menschen davon erzähle und sie Teil davon werden können. Wir wollen den Menschen auf Augenhöhe begegnen. Wir sind geduldig mit ihnen und sind auch bei Rückschlägen für sie da.
„Die Drogensucht eines Obdachlosen, die ihn auf der Straße gefangen hält, ist ein Symbol für etwas Tieferes. Für das Getrenntsein von Gott.“
Für Verletzungen und Wunden, die im Leben entstanden sind. Wir Christen kennen die Lösung.
Alle Mitarbeiter/innen bei uns haben begriffen, wer Jesus ist. Das motiviert uns alle dazu, den Menschen auf der Straße von Jesus zu erzählen. Denn wir haben Gott selbst in unserem Leben erlebt!
3. Gibt es ein Erlebnis, was dich in deinem Dienst für „Hoffnungsvoll“ besonders ermutigt?
Um eine Beziehung aufrechtzuerhalten, muss man Zeit investieren. Und diese Zeit füreinander ist genau das, was den Menschen auf der Straße fehlt.
Da kommen Sozialarbeiter, die helfen den Menschen auf der Straße. Doch meist hat der Sozialarbeiter nur eine bestimmte Zeit für eine bestimmte Person eingeplant. Niemand nimmt sich die kostbare Zeit, mal zuzuhören, wie es den Obdachlosen tatsächlich geht oder mal mit ihnen in einem Restaurant essen zu gehen.
Die Menschen auf der Straße merken genau daran, dass wir anders sind als andere Hilfswerke. Denn wir verbringen aktiv Zeit mit ihnen. Daher werden wir von den Obdachlosen sehr gut aufgenommen.
„Es gibt Menschen auf der Straße, die warten jede Woche nur auf unser Gebet.“
Die haben eine Liste von Dingen, für die wir beten sollen! Sie berichten uns von all ihren Erlebnissen. Und irgendwann fangen sie an, selbst zu beten, obwohl sie vielleicht am Anfang nichts von Gott wissen wollten. Wir erklären ihnen das Gebet und den Glauben an sich. Und sie fangen selbst damit an, meist zum ersten Mal.
„Menschen am Abgrund, im Dreck, mitten im Suff fangen an, zu Gott zu beten.“
Wir durften jedes Jahr mindestens eine Person von der Straße holen. Das ist solch ein Segen! Menschen erkennen endlich, dass sie Hilfe wollen, dass sie aus der Obdachlosigkeit herauskommen wollen. Wir fragen gemeinsam mit ihnen Gott, was für sie dran ist. So haben wir Menschen in eine christliche Gefährdetenhilfe oder in andere soziale Einrichtungen gebracht und sie haben dort Freiheit von Süchten erlebt. Nun sind sie selbst Mitarbeiter in der Gefährdetenhilfe und aktiv als Evangelisten!
4. Dein Impuls und Action Step für uns: Was kann jede/r von uns tun?
Wenn uns eine obdachlose Person nach Geld fragt, dann müssen wir keine Angst haben, dass er es für Drogen ausgibt. Ja, vielleicht tut er es. Aber hey, Gott gehört am Ende alles Geld! Und Gott wird die Situation nutzen! Ich gebe dem Obdachlosen also die 5 Euro und sage dann aber: „Ich bete noch kurz für das Geld.“ Dann wünsche ich ihm Gottes Segen. Und die Person wird berührt sein.
Einmal hat jemand genau das getan und der Obdachlose hat sich tatsächlich von dem Geld Drogen gekauft. Die sind allerdings direkt in eine Pfütze gefallen und der Obdachlose hat sich an das Gebet erinnert, was über das Geld ausgesprochen wurde. Mittlerweile hat dieser Mensch zu Jesus gefunden!
Das Mindeste, was jeder tun kann, ist: Beten! Du traust dich vielleicht nicht, zu einem Bettler zu gehen, aber du kannst für die Person beten, wenn du sie gesehen hast. Gott kennt seinen oder ihren Namen sowieso.
Du kannst einen Obdachlosen anlächeln und freundlich sein. Das erleben die Menschen auf der Straße am wenigsten! Einfach eine kurze, freundliche Geste, das wird diesem Menschen den Tag retten, so habe ich es selbst oft erlebt.
Und jeder kann einen Kaffee zubereiten, ein Brötchen kaufen, rausgehen und es einfach so einem Obdachlosen schenken. Allein oder im Team.
Natürlich freuen wir uns auch über jede Spende, damit wir unsere Arbeit weiterhin umsetzen können.
Und wenn ihr es auf dem Herzen habt: Ladet uns in eure Gemeinde oder Jugendgruppe ein! Wir machen einen gemeinsamen Einsatz auf der Straße und bauen gern auch eine Obdachlosenarbeit in eurer Stadt auf.
Alle Infos über uns gibt es hier: www.freikirche.koeln/gemeinde/projekte/hoffnungsvoll-obdachlosenhilfe
Oder direkt bei Instagram: @hoffnungsvoll.koeln
P.S.: Wenn du dazu ermutigt worden bist, einen oder mehrere Action-Steps gleich mal umzusetzen, dann betätige den Button "Das hat mich ermutigt!"
Suckau