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Geistliches Wachstum erleben - Praktiken einüben

BlogPost · Glaubensleben

Als ich mit der Fahrschule anfing, waren Kreisel mein Endgegner.

Bremsen, schalten, warten, schauen, schalten, Gas geben, lenken, Schulterblick, blinken, lenken, Gas geben, schalten – und das alles irgendwie gleichzeitig.

Wenn ich heute in einen Kreisverkehr fahre, bin ich relativ entspannt. Das Lernen des Autofahrens hat viele Parallelen zum Einüben geistlicher Praktiken.

John Mark Comer schrieb in seinem neuen Buch „Leben vom Meister lernen“:

„Es geht nicht ums Fertigwerden, sondern darum, den Weg zu einzuüben.“

Für mich ist das Autofahren ein gutes Bild, weil es die Vielseitigkeit ausdrückt. Es geht nicht nur darum, Dinge zu tun, sondern auch zu lassen.

Welche „Praktiken“ fördern also das geistliche Wachstum?

Tanken

Solange du keinen Sprit im Auto hast, kannst du so viel Gas geben, wie du willst.

Nicht jeder tankt auch den gleichen Kraftstoff. Zudem befindet sich die Tanköffnung am Auto oft an unterschiedlichen Stellen.

Vielleicht hast du auch schon Leute gesehen, die unglaublich verkrampfen, um irgendwie den Schlauch in ihre Tanköffnung zu bekommen. Ich möchte dir Mut machen: Finde deinen Zugang. Geistlich auftanken heißt für mich, Input zu bekommen. Das kann durch Bibellesen, Gebetsspaziergänge, Podcasts oder Bücher passieren.

Gas geben

Gas geben hat viele Facetten, doch letztlich dient es im weitesten Sinne dazu, dem Ziel näherzukommen. Was also ist das Ziel? Mir kommt da Römer 12:1 in den Kopf:

„Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt ...“ (Römer 12:1)

Für mich bedeutet Gas geben, Output zu geben. Mit anderen Worten, Gott mit meinem Leben zu dienen und Menschen zu lieben, in allem ihn anzubeten, nicht nur mit Musik, sondern mit meinem ganzen Sein. Diese „Praktik“ fördert mein geistliches Wachstum.

Kuppeln

Wenn du im Auto die Kupplung trittst, wird der Motor vom Getriebe getrennt. Dadurch wird ein Gangwechsel möglich. Wenn du geistlich wachsen willst, ist es ganz ähnlich. Regelmäßig brauchst du Momente der Stille, in denen du dich von der Hektik des Alltags löst, Abstand nimmst und auch mal schweigst.

„Da sagte Jesus zu ihnen: »Kommt, wir gehen an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und wo ihr euch ein wenig ausruhen könnt.«“ (Markus 6:31)

Blinken

Stell dir vor, es gäbe keinen Blinker am Auto.

„Du hättest sehen müssen, dass ich abbiegen will!“

Für mich steht der Blinker in diesem Bild für Kommunikation und im weitesten Sinne für Gemeinschaft. Wenn man in die Bibel schaut, ist mit geistlichem Wachstum selten ein bestimmter Grad von Heiligkeit gemeint, den man im stillen Kämmerlein erreicht.

Vieles von dem, was Jesus uns vorgelebt hat, können wir nur in Gemeinschaft lernen. Sei es Vergebung, Rücksichtnahme, Nächstenliebe oder Sanftmut.

In den Rückspiegel schauen

Der Blick in den Rückspiegel ist für mich vergleichbar mit dem Schreiben eines Tagebuchs. Es ist so wertvoll, über das nachzudenken, was hinter einem liegt. Sei es ein Tag, eine Woche oder ein ganzer Monat.

Für viele ist das Tagebuchschreiben eine große Herausforderung. Vielleicht hast du einmal angefangen und dann wieder aufgehört.

Wenn das so ist, möchte ich dich einladen, deine Ansprüche vielleicht herunterzuschrauben. Anstatt jeden Tag eine Seite zu schreiben, kannst du auch anfangen, jede Woche ein paar passende Emojis zu finden. Oder du schreibst wirklich nur immer mal wieder die Highlights und Lowlights auf.

Bremsen

Wir würden uns niemals in ein Auto ohne Bremsen setzen.

Anders ist es im Alltag. So habe ich zumindest das Gefühl. Die meisten von uns haben einen Bleifluss, der das Leben chronisch schneller und nicht langsamer macht.

Es braucht also immer wieder mal bewusste Auszeiten, Phasen des Abgebens und Loslassens, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Helfen kann hierbei ein fester freier Tag in der Woche (Sabbat) oder vielleicht sogar (je nach Lebensphase) längere Auszeiten, die du dir nimmst.

Navigieren

Last but not least: Das Navigationssystem. Geistliches Wachstum ist kein Selbstzweck – wie Autofahren ebenso kein Selbstzweck ist. Es sei denn, wir wollen unsere Heiligkeit zur Schau stellen. Letztendlich geht es darum, ein Ziel zu erreichen. Und da ist das Navigationssystem entscheidend. In diesem Bild gesprochen sind es für mich das Lesen in Gottes Wort (auch gemeinsam mit anderen) und das Hören auf Gottes Impulse im Alltag.

Wenn ich einmal falsch abbiege, bricht das Navi nicht ab, sondern es findet einen neuen Weg zum Ziel. So ist es auch mit unserem liebenden Vater.

Was bleibt also am Ende zu sagen: Du kannst geistliches Wachstum erleben! Es geht um viel mehr, als regelmäßig in der Bibel zu lesen und zu beten.

Ich möchte dich einladen und ermutigen, zwei der in diesem Blogbeitrag fett markierten Begriffe zu nehmen und sie mit einem guten Freund oder einer guten Freundin im Glauben neu einzuüben.

Thaddäus
Schindler

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