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Geistliches Wachstum erleben - Prioritäten setzen

BlogPost · Glaubensleben

„Put God first!“

Das ist ein Satz, den wohl jeder von uns schon einmal gehört hat. Und ich gehe davon aus, dass wir uns alle etwas darunter vorstellen können. Für mich bedeutet er ganz generell: Setze Gott vor alles andere.

Aber mal ganz ehrlich: Funktioniert das immer? Ist das überhaupt realistisch? Ich stelle diese Frage bewusst etwas provokant.

Stell dir mal Folgendes vor: Du bist Mutter eines Babys. Dein Wecker ist an diesem Morgen nicht dein Handy, sondern dein Kind, welches schreit. Du kannst nun schlecht zu deinem Kind sagen: Warte mal noch zwei Minuten, ich setze Gott VOR alles andere und bin dann gleich irgendwann bei dir. Das geht nicht! Natürlich musst du deiner Verpflichtung als Mutter nachgehen. Wir sehen, dass der Satz auf diese Weise nicht angewendet werden kann.

Also was heißt es, Gott zur Priorität zu machen?

Bedeutet es, ihm einfach eine bestimmte Zeit am Tag einzuräumen oder dass der Sonntag von uns als hoher Feiertag begangen werden soll?

Ich glaube, die Antwort darauf lautet Ja und Nein. Ich habe vor kurzem ein Video gesehen, bei dem ein Prediger ein wirklich gutes Beispiel zu diesem Thema hatte: Stell dir eine Kommode mit mehreren Schubladen vor. Natürlich soll Gott ganz oben stehen, deshalb bekommt er die oberste Schublade. Danach kommen vielleicht Familie und Freunde, dann die Arbeit oder die Schule und so weiter. Doch in solch einem Fall wie eben beschrieben ändert sich die Reihenfolge ganz schnell und das weinende Kind kommt in die oberste Schublade.

Die Frage, die sich jetzt unweigerlich stellt, ist folgende: Gehört Gott überhaupt in eine dieser Schubladen? „Wo sollte er denn sonst hin?“, könnte man jetzt denken. Ich verrate es dir: Gott soll nicht eine unserer Schubladen bekommen, er ist die ganze Kommode! Er ist es, der alle Schubladen zusammenhält und auf den alles aufbaut!

Das ist natürlich ein schwaches Bild dafür, wie groß und souverän Gott wirklich ist, doch ich glaube, du verstehst, was ich damit meine. Und mit diesem Wissen können wir nun neu überlegen, was es bedeutet, dass Gott die oberste Priorität ist. Wir müssen uns selbst fragen: Ist Gott für uns nur ein morgendliches Meeting oder ist er unser Dreh- und Angelpunkt in allem, was uns begegnet? Wie äußert sich das im Alltag?

Neben der Zeit, die ich mir täglich ganz bewusst für Gott nehme, denke ich über Gottes Wort und sein Handeln nach! So beschreibt es König David in den Psalmen:

„… und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten.“ (Psalm‬ ‭77‬:‭13)

„Ich will meine Hände ausstrecken nach deinen Geboten, die ich liebe, und will über deine Anweisungen nachsinnen.“ (Psalm 119‬:‭48)‬

Ich bete nicht nur einmal am Tag und vielleicht noch mal vor meiner Mahlzeit, sondern ich bin ständig im Gebet. Das heißt jetzt nicht, dass ich wortwörtlich durchgängig bete, es meint vielmehr, dass ich im ständigen „Kontakt“ zu meinem himmlischen Vater stehe. Es ist, als würde ich mit einem Freund sprechen, der mich begleitet. Das kann mal ein kleines Stoßgebet sein oder die Bewunderung für Gottes Schöpfung oder ein Dankesgebet für etwas, das geglückt ist.

Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal betonen, dass es essenziell und unerlässlich ist, sich jeden Tag bewusst Zeit für Gott zu nehmen und in seinem Wort zu lesen. Das „morgendliche Meeting“, wie ich es oben genannt habe, ist großer Bestandteil unserer Beziehung mit Gott. Es ist egal, zu welcher Uhrzeit, schau einfach, wie es für dich am besten passt. Bei mir ist das morgens. Hauptsache, du lässt dich jeden Tag neu mit seiner Wahrheit füllen.

Geistlich zu wachsen, bedeutet in Bezug auf das Setzen von Prioritäten, dass uns die richtige Einstellung und Umsetzung dabei helfen, näher an Gottes Herz zu kommen und ihm ähnlicher zu werden. Wenn ich jetzt meine Zeit mit Gott an einem Tag – aus welchen Gründen auch immer – nicht so nehmen kann wie sonst, bedeutet das nicht, dass Gott nicht mehr meine Priorität ist. Denn dazu gehört mehr. Ich würde sagen, Gott zur Priorität in unserem Leben zu machen, bedeutet, sich jeden Tag bewusst Zeit für ihn zu nehmen und über den Tag hinweg ständig mit ihm in Kontakt zu sein, über ihn und sein Wort nachzudenken und mit allem, was in unserem Leben passiert, zuerst zu ihm zu kommen.

Schön ist, dass das nichts ist, was wir einfach durch ein Mindset oder durch Zielsetzung kultivieren können. Es mag dabei helfen, doch Gott ist nicht nur mit uns, er ist in uns. Das bedeutet, dass wir ab dem Zeitpunkt unserer Wiedergeburt von Natur darauf ausgerichtet sind, ihn zu ehren und ständig zu suchen. Alles zieht uns immer wieder zu ihm hin. Wir haben diesen natürlichen Drang zu Gott hin. Und darauf dürfen wir aufbauen.

Fabienne
Diaconu

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