Josua aus der Bibel - Was wir heute noch von ihm lernen können
BlogPost · Glaubensleben
Wenn man an Josua denkt, kommen einem vielleicht die Worte „Sei mutig und stark“ in den Kopf (Josua 1:6). Ich möchte meine Aufmerksamkeit in diesem Blogbeitrag auf etwas anderes richten. Etwas, das nach meiner Überzeugung einen der entscheidenden Ursprünge von Josuas Erfolg darstellt.
Josua ist unter anderem dadurch bekannt, dass er als Nachfolger von Mose das Volk Israel in das verheißene Land führte. Doch um die Ursprünge seines geistlichen Erfolges zu verstehen, müssen wir insbesondere sein Leben vor der Landeinnahme näher betrachten. Die folgende Übersicht soll dir helfen, Josuas Stationen bis zur Landeinnahme besser einordnen zu können:
- Josua kämpfte als Heeresführer gegen die Amalekiter (2. Mose 17:8-14)
- Josua begleitete Mose auf den Berg Sinai (2. Mose 24:12-18)
- Josua wollte das Zelt der Begegnung nie verlassen (2. Mose 33:7-11)
- Josua wurde einer der Kundschafter (4. Mose 13:1-33; 14:4-10)
- Josua wurde Moses Nachfolger (4. Mose 27:15-21; 5. Mose 31:1-7)
- Josua empfing Gottes Zuspruch (Josua 1:1-9)
- Josua bereitete sich vor, um Jericho einzunehmen (Josua 1-6)
Worin liegt der gemeinsame Schnittpunkt dieser Stationen? Gibt es etwas, das sich wie ein roter Faden durch Josuas Leben zieht? Ich würde sagen, ja.
Als Josua als Heeresführer gegen die Amalekiter kämpfte, standen Mose, Aaron und Hur auf einem nahe liegenden Hügel und beteten für das Volk. Es heißt, dass immer, wenn Mose seine Arme zum Himmel emporhob, Josua mit seinen Kriegern im Vorteil war. Gott war auf ihrer Seite.
Von Josua wissen wir außerdem, dass er Mose auf den Berg Sinai (dort, wo dieser die 10 Gebote von Gott empfing) begleiten durfte. Es muss atemberaubend gewesen sein, Gott so nah zu sein.
Ein anderes Detail, welches wir gern überlesen, ist, dass Josua das Zelt der Begegnung mit Gott niemals verlassen wollte. Es war ihm scheinbar unfassbar wichtig, in Gottes Nähe sein. Bereits an diesen ersten drei Stationen erkennt man den „Faden“, den ich dir heute in Josuas Leben zeigen möchte. Es ist die Gegenwart Gottes, oder vielmehr Josuas Gewissheit über die Gegenwart Gottes, in seinem Leben. Diese Gewissheit veränderte sein Denken und seine Perspektive.
Als Josua einer der Kundschafter für das verheißene Land wurde, sah er mit Kaleb als Einziger die Vision Gottes für dieses Land. Die anderen versanken in Angst vor den Feinden. Josua dagegen berief sich darauf, dass Gott mit ihnen sei. Dies galt ebenso später für ihn als Nachfolger von Mose.
War Josua furchtlos? Das glaube ich nicht! Nicht ohne Grund sprach Gott ihm zu: „Sei mutig und stark.“ Diese Worte waren kein leeres Gerede. Sie waren vielleicht vielmehr eine Erinnerung:
„Ich bin bei dir. Meine Gegenwart begleitet dich. Deshalb: Sei mutig und stark!“
Für uns heute geht es also nicht darum, den Satz „Sei mutig und stark“ so oft hoch und runter zu predigen, bis wir es irgendwie glauben. Unsere Aufgabe sollte es sein, die Gegenwart Gottes zu suchen und aus ihr heraus stark zu werden. Wenn Gott mit uns geht, wer kann dann den Weg blockieren? Wenn die Gegenwart Gottes einen wichtigen Platz in unserem Alltag einnimmt, wer kann uns dann besiegen? Josua war unaufhaltsam. Nicht durch menschliche Kraft, sondern durch die Gewissheit über die Gegenwart Gottes in seinem Leben.
Wie könnte eine praktische Umsetzung in deinem Leben aussehen?
Die Gegenwart Gottes ist weder ein Mysterium noch eine verschlossene Tür. Eigentlich ist sie vielmehr eine Einladung, die du im Gebet annehmen darfst: „Gott, komm du mit deiner Präsenz in meinen Alltag. Zeig mir, wie nah du mir bist. Schenke mir eine tiefe Gewissheit, die mich mutig und stark macht. Lass mich spüren, dass du heute mit mir gehst. Führe meinen Weg, lenke meine Schritte und sei du mein Ziel!“
Diese oder ähnlich gemeinte Worte sind ein guter Start für eine praktische Umsetzung. Ein zweiter Schritt, den du gehen kannst, ist es, sich Zeiten im Alltag zu nehmen, in denen du mit Gott redest, zu ihm betest und in seinem Wort liest. So, wie Josua das Zelt der Begegnung priorisierte, priorisiere du die Zeit mit Gott. Lass es nicht „abreißen“.
Als dritten Schritt könntest du dir Dinge, die Gott in deinem Leben getan hat, aufschreiben. Diese werden dir in schwierigen Situationen helfen, dich daran zu erinnern, dass Gott mit dir geht.
Mich begeistert das Leben von Josua. Es ermutigt mich, die Gegenwart Gottes nicht als Add-on in meinem Alltag, sondern als Fundament für wahre Stärke und echten Mut zu sehen.
Schindler