Paradox der Bibel: Der Sieg liegt in der Niederlage
BlogPost · Glaubensleben
Kennst du es, wenn alles anders als gedacht läuft? Im Jahr 2017 habe ich mein FSJ angetreten – voller Vorfreude, Zuversicht, Neugierde und Vertrauen. Und dann kam alles anders: Mein Einsatzort änderte sich von Neuseeland zu Berlin, ich wurde nach nur wenigen Monaten krank und musste mein FSJ für einige Wochen unterbrechen. Enttäuschung, Frust und ein großes „Warum“ blieben. Heute sehe ich immerhin einen kleinen „Erfolg“, denn das Konzept, Sportwochen in Gemeinden anzubieten und somit Glaube und Sport zu verbinden, lebt seit meinem FSJ auch in meiner Heimatgemeinde weiter und ist ein Segen für viele Kinder, Eltern und Mitarbeiter. Damals habe ich nur die Niederlage gesehen. Heute erkenne ich: Gott hatte dennoch einen Plan.
Und genau so kennen wir das auch aus der Bibel: Für die Jünger Jesu sah damals am Kreuz alles nach einer endgültigen Niederlage aus. Als Jesus den Weg zum Kreuz beschritt, wurde er verspottet, gefoltert und wie ein Verbrecher behandelt. Für die Jünger, Freunde und anderen Weggefährten von Jesus muss das ein schrecklicher Moment gewesen sein. Alles erschien verloren. Wieso musste Jesus so grausam sterben? Wie sollte es nun weitergehen? Wofür das alles?
So kennen auch wir solche Momente, in denen alles nach Scheitern aussieht. Doch gerade im Moment des niedrigsten Tiefpunktes – hier: im Moment des Todes am Kreuz – geschah das Entscheidende: Jesus trug die Schuld der ganzen Welt, und nur so wurde Versöhnung mit Gott möglich.
Kolosser 2:14 bestätigt es uns:
"Gott hat den Schuldschein, der uns mit seinen Forderungen so schwer belastete, für ungültig erklärt. Ja, er hat ihn zusammen mit Jesus ans Kreuz genagelt und somit auf ewig vernichtet."
Dort, wo die Menschen ringsherum nur die Niederlage sahen, Jesus sogar verspottend aufforderten, sich als Gottes Sohn doch selbst zu retten, vollzog sich Gottes größter Sieg. Das erscheint völlig paradox!
Das Kreuz kehrte somit alle menschlichen Maßstäbe um: Der Sieg lag in der Niederlage, Leben entstand aus dem Tod, göttliche Kraft wirkte in der Schwachheit. Das kann auch uns in unserer Schwachheit und in unserem Zweifeln Hoffnung geben, weil Gott eben anders plant und den nötigen Weitblick hat. So ist Gottes Handeln kein Zufall.
Bevor Jesus gekreuzigt wurde, hat er selbst ein starkes Bild gebraucht:
Ich sage euch die Wahrheit: Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt. (Vgl. Johannes 12:24)
Auch hier zeigt sich das Paradox: Aus Tod erwächst Leben. Ein Samenkorn muss sterben, um neue Frucht zu bringen. Genauso wurde aus der scheinbaren Niederlage am Kreuz neues Leben für die Welt möglich.
Doch was bedeutet das jetzt für uns heute? Abschließend habe ich drei Impulse für dich:
Erinnere dich
Denk zurück an Situationen, in denen du Niederlagen erlebt hast. Vielleicht hast du damals nur Enttäuschung gespürt, doch im Rückblick siehst du, dass Gott etwas Gutes daraus wachsen ließ. Diese Erinnerungen können dein Vertrauen darauf stärken, dass Gott auch jetzt in deiner Schwachheit wirken kann.
Vertraue neu
Manchmal sehen wir nur Dunkelheit und es fühlt sich an, als würde Gott schweigen. Doch genau dort ist er schon längst am Werk – verborgen, aber mächtig. Vertraue darauf, dass er auch aus dem, was du heute als Niederlage empfindest, Segen entstehen lassen kann.
Halte den Blick auf Jesus
Das Kreuz ist der Beweis: Gottes größter Sieg kam durch die größte Niederlage. Wenn du deinen Blick auf Jesus richtest, erkennst du, dass Niederlage nie das letzte Wort hat. Jesus lebt. Und diese Auferstehungskraft kann auch dein Leben verwandeln.
Vielleicht stehst du gerade mitten in einer Niederlage. Dann halte daran fest: Bei Gott ist keine Situation verloren! Er ist fähig, daraus einen Sieg wachsen zu lassen. Nichts, was du ihm anvertraust, bleibt ungenutzt. Vertraue neu darauf!
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