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“Reden ist Silber, Schweigen ist Gold”?

BlogPost · Soziales Leben

Kennst du das auch: Du traust dich nicht, etwas anzusprechen, was dich eigentlich sehr beschäftigt?

Jemand hat dich verletzt, vielleicht sogar eine nahestehende Person wie dein Partner oder eine wirklich gute Freundin … In deinem Kopf drehen sich die Gedanken: „Hat es mein Gegenüber wirklich so gemeint? Wollte er/sie mich verletzen?“ In dir bauen sich immer mehr Frustration und Wut auf. Doch du bleibst stumm. Wenn du von dieser Person gefragt wirst, wie es dir ginge, sagst du einfach nur „gut“ und du bemühst dich, dir deine Fragen und deinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Dafür ist dir Harmonie einfach zu wichtig.

Eigentlich fängt genau hier schon der Fehler an, denn: Harmonie ist gerade nicht vorhanden. Dein Gegenüber denkt nur, es sei harmonisch. Doch solange unangenehme Gespräche nicht geführt werden, ist diese Harmonie nur eine Illusion. Wenn du nicht offen über deine Verletzung sprichst, wird es auch erst mal keine wirkliche und ehrliche Harmonie geben können!

Echte Harmonie wächst da, wo offen über alles gesprochen werden kann.

Echte Partnerschaft wächst da, wo offen über Erwartungen und Verletzungen geredet wird.

Echte Freundschaft wächst da, wo man einen Schritt aufeinander zugeht, anstatt sich immer mehr innerlich voneinander zu entfernen.

Das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ kennst du sicherlich auch. Doch weißt du, nicht immer gilt es. Nicht in jeder Situation ist Schweigen der richtige und Reden der falsche Weg. Es fällt uns leicht, uns in allen Situationen einfach auf eine Weisheit zu berufen und sie anzuwenden, weil es uns eben gerade passt. Schwieriger, aber ebenso ratsamer ist es, jede individuelle Situation darauf zu überprüfen, ob eine Weisheit hier wirklich sinnvoll ist oder auch nicht!

Heute habe ich es einfach auf dem Herzen, dich dazu zu motivieren, deiner Verletzung Worte zu geben. Nicht in einer „falschen“ Harmonie zu schweigen, sondern die Beziehung oder auch die Freundschaft zu retten, indem du das Gespräch suchst.

An dieser Stelle ein paar Tipps für dein Gespräch:

1. Wie du einen gesunden Rahmen schaffst

Frage dein Gegenüber, ob sie oder er Zeit hat für ein Gespräch unter 4 Augen. Vielleicht kannst du hier auch schon andeuten, dass dir etwas auf dem Herzen liegt, was du gern besprechen möchtest.

In Ruhe und Schutz liegt der Schlüssel für ein konstruktives Gespräch, bei dem beide offen reden und zudem sich wirklich auf das Gesagte fokussieren können.

2. Wie du deinem Gegenüber hilfst

Gerade in der Kommunikation von schwierigen Themen hat es sich bewährt, „Ich“-Botschaften statt „Du“-Botschaften zu senden.

Was bedeutet das konkret?

Du gehst immer von dir selbst aus. Anstatt zu sagen „Du hast mich sehr verletzt“, sagst du

„Ich habe mich in diesem Moment einfach angegriffen und verletzt gefühlt“.

Beide Sätze sagen dasselbe aus. Und doch lösen sie bei deinem Gegenüber bei der ersten Formulierung Angriff aus, bei der zweiten jedoch mehr Verständnis für dich und dein Gefühlsleben.

Eines ist wichtig: Sei wirklich ehrlich. Sprich die Dinge an, nenne sie beim Namen. Das kannst du auch wunderbar in Formulierungen tun, die mit „Ich“ beginnen.

3. Wie Vergebung einfacher wird

Vergebung sollte immer das ausgesprochene Ziel sein. Insbesondere dann, wenn dir Harmonie wichtig ist, weißt du, wie sehr Harmonie davon abhängig ist, dass man miteinander neu beginnt, wenn Verletzungen geschehen sind.

Jesus selbst hat immer wieder herausgestellt, wie gesund und entscheidend Vergebung uns selbst und anderen gegenüber für unser Leben ist! Erinnere dich daran, was Gott dir alles vergeben hat. Weshalb solltest du dann deinem Gegenüber nicht vergeben können?

Indem du die Verletzung ansprichst, gibst du deinem Gegenüber die Möglichkeit, sich bei dir überhaupt erst zu entschuldigen. Vielleicht war ihm/ihr das Potenzial der Verletzung seiner/ihrer Worte in dem Moment wirklich nicht bewusst!

Sage deinem Gegenüber bereits zu Beginn des Gesprächs:

„Ich habe es heute auf dem Herzen, das mit dir zu klären. Du bist mir wichtig!“

Mit solch einer Formulierung hebst du das gesamte Gespräch bereits auf eine Ebene, die Heilung verspricht und auch deinem Gegenüber ein gewisses Maß an Entlastung geben sollte und die potenzielle Angst nimmt.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein gesegnetes, heilsames und vergebendes Gespräch! Und ebenso eine gesunde Freundschaft bzw. eine gesunde Partnerschaft!

Annemieke
Binggeli

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