STAYONFIRE Logo und Wordmark

Vom Vertrauen ins Schauen: Wie Heilung geschieht

BlogPost · Hoffnung

„Nur den Saum deines Gewandes einen Augenblick berührn [...] Und die Heilungsströme fließen, meine Seele wird gesund ...“ (Albert Frey, „Jesus, berühre mich“)

So, wie es der Autor hier schreibt, wünsche ich es mir auch: Eine Sofort-Heilung. Einfach ein Stück von Jesu Gewand berühren und augenblicklich geheilt sein.

Doch kann das wirklich sein? Warum erleben das dann so viele Menschen nicht?

Heute ist Jesus nicht mehr leibhaftig auf der Erde und wir können sein Gewand nicht mehr berühren. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um die Person in dem Gewand: Jesus. Und den bitten Menschen nach wie vor um eine heilende Berührung von ihm. Aber dennoch müssen sie ihre äußerlichen und innerlichen Verletzungen weiter mit sich herumtragen, gehen sogar zum Arzt oder besuchen eine Therapie und werden einfach nicht gesund?

Die Geschichte, auf die Albert Frey in seinem Lied anspielt, ist eine aus der Bibel (vgl. Lukas 8:43-48): Eine Frau, die seit Jahren an starken, unheilbaren Blutungen litt, berührt nur einmal das Gewand von Jesus – und ist sofort geheilt!

Also ja, eine sofortige Heilung ist bei Jesus möglich. Er liebt es, wenn wir Menschen ihm alles zutrauen! Auch (oder gerade) das, was Ärzte nicht mehr für möglich gehalten haben! Er wird durch die Wunder, die er an uns tut, geehrt, und vor allem liebt Gott uns so unfassbar sehr, dass er definitiv unsere Heilung möchte. Sei es die Heilung von äußerlichen oder innerlichen Schmerzen.

Gott ist deine Heilung nicht egal!

Doch genau das denke ich sehr gern. Wieso? Weil nichts passiert.

Ich bete unter Tränen dafür, dass Gott endlich eingreift. Endlich die ersehnte Heilung schenkt. Und ja, ich traue ihm sogar zu, dass er mich heilen kann – er hat mir seine Macht schon in so vielen anderen Bereichen erwiesen. Aber ich muss sagen: Mein Glauben an ihn und sein Interesse an mir und meiner Heilung ist angeknackst, weil ich keinen Fortschritt erkennen kann.

Dabei ist der Glauben doch so wichtig für die Heilung! Schließlich sagt Jesus selbst in der Geschichte zu der Frau: „Dein Glauben hat dich geheilt.“ (V. 48) Der Glauben ist also das Patentrezept für Heilung, die von Jesus kommt?

Doch Achtung! Jetzt könnte man in Versuchung kommen, zu denken: „Du musst nur genug glauben, dann wirst du auf jeden Fall geheilt.“ Oder noch schlimmer die Aussage: „Tja, dass du nicht geheilt worden bist, liegt einfach nur daran, dass du nicht genug an Gott glaubst.“ Und ganz ehrlich: Damit begibt man sich auf superdünnes Eis. Ich bin keine Meister-Theologin und ich maße mir nicht an, verstanden zu haben, warum Gott manchmal nicht heilt und dann doch wieder, aber zu behaupten, man müsse nur genug glauben, um geheilt zu werden, schließt die Kraft und die Souveränität Gottes zu sehr aus. Dann heile ich mich durch meinen Glauben ja quasi selbst und es ist nicht mehr Gott allein, der mich heilt. Ich kann und werde Gott niemals durch meinen riesigen Glauben dazu drängen können, mich jetzt endlich mal zu heilen!

Doch welche Rolle spielt nun dieser Glauben bei meiner Heilung? Wie gut, dass Gott selbst uns in der Bibel eine Definition des Glaubens liefert:

„Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.“ (Hebräer 11:1)

Dieser Glauben basiert auf dem Vertrauen, dass Gott es gut mit mir meint. Dass er alle Mittel hat, mich zu heilen. Und dass er mich auch grundsätzlich heilen möchte.

Aber wann und wie - das bleibt Gott überlassen. Damit lässt sich nicht ausschließen, dass manche Heilung ihre Vollendung erst im Himmel und nicht mehr im irdischen Leben findet. Zeugt solch ein Statement nicht sogar von einem noch viel größeren Vertrauen auf Gott?

Denn dieses Vertrauen gibt die Zügel an Gott ab und lässt ihn letztlich entscheiden.

Solch ein Glaube hält mich, wenn ich kein Handeln Gottes erkennen kann. Und hilft mir dabei, nicht zu verzweifeln oder mich sogar von ihm abzuwenden, sondern Gott weiterhin alles zuzutrauen und auf Heilung zu hoffen! Ich bleibe dran: nicht daran, mich irgendwie selbst heilen zu wollen, sondern einfach an meiner Beziehung zu Gott. Dieser Glauben führt dazu, dass ich mich im kurzen oder langen Heilungsprozess weiterhin von ihm leiten lasse.

Es ist ein Prozess, der immer vom Vertrauen ins Schauen führt. Unser Vertrauen auf Gott bleibt nicht unbeantwortet. Denn: Noch sehen wir Gottes Handeln nicht – aber wir werden es sehen. Wann und wie? Bleibt ihm allein überlassen!

Ich glaube, ich muss Gott nochmal ganz neu um dieses Vertrauen bitten. Denn ich selbst kann das ohne seine Hilfe einfach nicht aufbringen. Ich möchte Frieden über meine Situation haben und – egal, ob ich schon Fortschritte sehe oder eben noch nicht – zutiefst vertrauen, dass Gott dennoch mein Heiler bleibt. Vielleicht ist das auch für dich der nächste Schritt?

Annemieke
Binggeli

Werde ein Teil der Community!

Google Play StoreApple App Store

Copyright 2025 © STAYONFIRE e.V.

Datenschutzerklärung·Impressum