Was bedeutet eigentlich "Liebe" in der Bibel?
BlogPost · Glaubensleben
„Wenn ich weiß, was Liebe ist, dann nur wegen dir.“ – Hermann Hesse
„Da, wo Liebe ist, ist der Sinn des Lebens erfüllt.“ – Ludwig van Beethoven
„Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.“ – Blaise Pascal
Das sind nur drei von so vielen bekannten Aussagen über die Liebe.
Ja, was ist die Liebe denn jetzt eigentlich? Dazu gibt es viele Theorien:
In unserer Kultur wird Liebe oftmals mit Körperlichkeit und Sexualität gleichgestellt. Andererseits wird Liebe ebenso als Problemlöser für alles Böse in der Welt bezeichnet: Wenn es nur genügend Liebe in der Welt geben würde, dann gäbe es auch keine Probleme mehr. Befragt man wiederum die Wissenschaft, dann ist Liebe ein komplexes Zusammenwirken von verschiedenen Hormonen im eigenen Körper. Darüber hinaus trägt die Liebe in unserer Gesellschaft eine ausgesprochen freie Seite in sich, ganz nach dem Motto: „Wo die Liebe eben hinfällt.“
Wir bei STAYONFIRE glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass wir alle daher daran guttun, die Bibel als Maßstab für die Gestaltung unseres eigenen Lebens anzuerkennen. Wenn ich glaube, dass Gott alles erschaffen hat, dann hat er auch die Liebe erschaffen. Und dann ist Gott der einzige, der wirklich weiß, was das Wort „Liebe“ bedeutet. Im Dschungel der so verschiedenen Sichtweisen auf die Liebe, aus der Geschichte heraus bis in unsere heutige Zeit hinein, kann ich mich dann besser zurechtfinden und einordnen, was Liebe ist, woher sie kommt und wofür sie eigentlich gemeint ist. Nicht umsonst kennen wir alle den Spruch: „Die Liebe ist die schönste Sache der Welt.“ Es lohnt sich also, hier mal genauer hinzuschauen.
1. Liebe = Das Fundament für Beziehungen
Das Alte Testament dreht sich maßgeblich um eine besondere Form von Beziehung: zwischen Gott und seinem erwählten Volk Israel. Diese Beziehung ging durch Höhen und Tiefen, wobei man betonen muss, dass die Tiefen stets durch die Untreue Israels gegenüber Gott entstanden, während sich Gott stets an den geschlossenen Bund mit Israel hielt und hält.
Die Liebe Gottes zu seinem Volk Israel ist die Voraussetzung für alles, was wir in der Bibel lesen. Gottes Liebe wird zum absoluten und heiligen Maßstab für jede Form von menschlicher Antwort in Form von Liebe. Insbesondere im Neuen Testament finden wir hierzu klare Formulierungen: Die menschliche Form von Liebe zeigt sich in der Liebe zu Gott als Antwort auf dessen Liebe. Aus dieser Liebe eines Menschen zu Gott resultieren die Feindesliebe, die Nächstenliebe, eine gesunde Selbstliebe und nicht zuletzt die Liebe zwischen zwei Eheleuten, welche Gott ins Zentrum ihrer Ehe gesetzt haben. Insbesondere der Bund der Ehe wird innerhalb der Bibel als Sinnbild für Gottes Liebe zu uns Menschen verstanden. Eine Ehe soll laut der Bibel genau danach streben.
Ohne Gottes Liebe und die menschliche Antwort darauf in Form von Liebe zu Gott sind gesunde und nachhaltige zwischenmenschliche Beziehungen nicht möglich. Zumindest nicht so, wie Gott sie sich erdacht hat. Liebe, genauer noch die Gottesliebe, wird damit zum Fundament für gute Beziehungen.
2. Liebe = Eine Entscheidung
Liebe beruht nicht fundamental auf Gefühlen. Was uns unsere moderne Gesellschaft scheinbar vorlebt, entspricht nicht dem, was die Bibel uns vermittelt. Die Bibel versteht, dass Emotionen kommen und gehen können. Liebe hingegen ist eine bewusste Entscheidung für jemanden, die unabhängig von Gefühlen existiert. Nur so ist das Gebot der Feindesliebe überhaupt denkbar.
Innerhalb der Bibel gibt Gott sein Volk niemals auf. Auch wenn es sich schwer gegen ihn versündigte, Gott darüber traurig und auch wütend war, gab‘s an seiner Entscheidung für die Liebe zu seinen Kindern nichts zu rütteln. Und noch mal: Die Liebe Gottes ist der Maßstab für die Liebe an sich, geht man nach der Bibel.
Als Jesus Christus aus der Liebe Gottes heraus für uns und unsere Sünden am Kreuz einen furchtbaren Tod starb, hatte Jesus sich nicht danach „gefühlt“. Die Liebe Gottes ließ ihn diesen unfassbaren Schritt gehen, auch wenn Jesus sich selbst wünschte, dass „dieser Kelch an ihm vorüberginge“, wie du in der Erzählung aus dem Garten Gethsemane kurz vor Jesu Kreuzigung nachlesen kannst. Jesus schwitzte Blut und Wasser. Dennoch ging er für uns ans Kreuz.
3. Liebe = Das Evangelium
Die Liebe ist also der Grundpfeiler für das gesamte Evangelium. In dem wohl bekanntesten Vers der Bibel, Johannes 3:16, wird unmissverständlich erklärt, dass die Liebe Gott dazu bewegte, Jesus Christus als Messias in diese Welt zu senden. Die Liebe, wie die Bibel sie versteht, ist damit DIE Voraussetzung für das Evangelium.
4. Liebe = Gott
Und das liegt daran, dass Gott selbst die Liebe ist:
„Wer aber nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“ (1. Johannes 4:8)
Wie diese Liebe und damit Gott definiert ist, dazu gibt es ausgesprochen ausführliche Worte in 1. Korinther 13:
Langmütig, geduldig, freundlich, nicht verbissen, nicht überheblich, prahlt nicht, verletzt nicht den Anstand, sucht nicht den eigenen Vorteil, lässt sich nicht reizen, ist nicht nachtragend, freut sich nicht am Unrecht, freut sich an dem Sieg der Wahrheit, nimmt alles auf sich, verliert nie den Glauben oder die Hoffnung, hält durch bis ans Ende und wird niemals vergehen.
Wie können wir die Liebe der Bibel nach leben? Durch Gott, die Liebe selbst, der uns dazu befähigt:
„Wer aber nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Gottes Liebe zu uns ist für alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns seine Liebe geschenkt. Er gab uns seinen Sohn, der alle Sünden auf sich nahm und sie gesühnt hat. Meine Freunde, wenn uns Gott so sehr geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Doch wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns zum Ziel gekommen. Ich sage es noch einmal: Dass wir mit Gott verbunden bleiben und er mit uns, wissen wir, weil er uns seinen Geist gegeben hat.“ (1. Johannes 4:8-13)
Binggeli