Weihnachtswoche (Tag 4): Dein Geschenk an Weihnachten
BlogPost · Hoffnung
Weihnachten ist meine absolut liebste Zeit im Jahr. Die Vorfreude, die in der Luft liegt, die Weihnachtsmärkte mit gebrannten Mandeln, Schokofrüchten und Reibekuchen, der Geruch von Kälte, Glühwein und Tannennadeln, das Funkeln, wenn man morgens aus dem Haus geht und es gefroren hat … Ich könnte stundenlang so weitermachen.
Den meisten geht es so wie mir. Weihnachten wird auch gesellschaftlich und wirtschaftlich als das größte Fest im Jahr zelebriert. Zu keiner Zeit im Jahr klingeln die Kassen so sehr wie zur Adventszeit. Viele bemühen sich, möglichst alle Angehörigen zu besuchen und passende Geschenke füreinander zu finden.
Als Christen wissen wir, was wir bei diesem Fest feiern: Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Wir sprechen dann gern davon, dass er doch das größte Geschenk ist.
Doch was heißt das genau? Ich glaube, oft wird dieser Gedanke zu einer Art christlichen Floskel, ohne dass uns klar ist, wie krass die Bedeutung hinter dieser Aussage tatsächlich ist.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, müssen wir zurück an den Anfang springen. Gott, allmächtiger Herrscher und König über allem schuf die Erde und den Menschen. Es war alles gut, so heißt es im Schöpfungsbericht. Doch der Mensch wollte lieber sein eigener Herr sein und entschied sich, Gott nicht zu gehorchen. Damit kam die Sünde in die Welt.
Sünde ist das, was dich und mich von Gott trennt, nämlich die Grundeinstellung, dass wir lieber selbst bestimmen und nicht das tun, was Gott von uns möchte. Wir sind ungleich Gott.
Ich stelle mir das gern vor, als würde ich eine ganz tolle Welt für Ameisen erschaffen. Alles ist gut, ich bin richtig dicke mit ihnen, doch plötzlich drehen sie mir eines Tages den Rücken zu und machen lieber ihr eigenes Ding. Ich glaube, ich käme mir ziemlich blöd vor. Ich habe diesen Ameisen alles gegeben, was sie brauchen, und noch viel mehr, wir haben uns blendend verstanden und mit einem Mal wollen sie nichts mehr von mir wissen.
Es wäre eigentlich recht einfach: Ich könnte einfach diese Ameisenwelt nehmen und sie zerstören. Ich habe sie schließlich auch erschaffen, das wäre überhaupt kein Problem für mich. Doch die Sache hat einen Haken … Ich liebe diese Geschöpfe und möchte sie nicht zugrunde richten.
Genau so ist Gott mit uns. Und er schafft den perfekten Ausweg: Er selbst wurde Mensch.
„Weiß ich doch!“, denkst du vielleicht. Ich weiß, dass du das weißt. Doch ist uns klar, was das für ihn bedeutet? Jesus sagte von sich selbst: „Ehe Abraham war, bin ich.“ (Johannes 8:58)
Das heißt: Noch ehe Abraham, der viele, viele Jahre vor Jesus auf dieser Erde gelebt hatte, überhaupt geboren war, ist Jesus! Er hat kein Anfang und kein Ende und ihm gehört alle Macht. Dieser Jesus ist sich nicht zu schade. Er gab alles ab und erniedrigte sich, wie sich niemand sonst erniedrigen könnte: Er wurde ein kleines Baby. Völlig abhängig und – ich möchte sagen – ausgeliefert gab er sich selbst in die Hände seiner Geschöpfe. Das ist Wahnsinn!
Und es ging ja noch weiter. Als der, der er ist, nämlich Gott, würde ihm jede Ehre dieser Welt zustehen. Stattdessen wählte er eine grausame Verbrecher-Hinrichtung am Kreuz. Paulus beschrieb das in seinem Brief an die Philipper sehr schön:
„… der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Philipper 2:6-11 SCH2000)
Doch wieso tat er das? Ich verrate es dir: Es war die einzige Möglichkeit, wie er einen Weg zu seinem Vater schaffen konnte. Denn Jesus als Gottes Sohn ist der einzige, der ohne Sünde ist. Und als schuldfreier Mensch konnte er stellvertretend einen Tod sterben, den wir eigentlich verdient hätten. Und sein Vater nahm Jesus als Opfer und konnte seinen Zorn, den er über Sünde hat, auf Jesus legen.
Doch Jesus ist Mensch und Gott zugleich. Zu 100 % Mensch und zu 100 % Gott. Deshalb konnte der Tod ihn nicht halten!
Wie schön, dass er eines Tages wiederkommt und mit uns, die wir an ihn glauben, einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft.
Also, was feiern wir nun bei Weihnachten, wenn wir sagen, dass Jesus das größte Geschenk ist? Er ist das größte Geschenk, weil er sich selbst für dich und für mich auf- und als das größte Opfer hingegeben hat.
Und ich ermutige uns alle: Wenn wir zu diesem Weihnachten Geschenke öffnen, dann lasst uns bei jedem einzelnen daran denken, dass Jesus bereit war, sich ganz klein zu machen, damit wir zurück in die Gegenwart Gottes kommen können.
In diesem Sinne wünsche ich dir von ganzem Herzen gesegnete Weihnachten! 🎄
Diaconu