Wenn Gott antwortet - Ein Blick in den Alltag
BlogPost · Glaubensleben
Als ich mir zur Themenreihe „Wenn Gott antwortet …“ Gedanken gemacht habe, habe ich mich gefragt, von welcher großen Gebetserhörung in der Vergangenheit ich berichten könnte. Immer wieder kamen mir Momente in den Sinn, von denen ich dann dachte: „Nein, das ist zu wenig. Das füllt keinen Blogbeitrag.“ Dann wurde ich stutzig und ich habe mich ein bisschen über mich selbst erschreckt. „Wie kann eine Gebetserhörung denn ‚zu klein‘ sein?“, habe ich gedacht.
Ich möchte dir also heute von kleinen Situationen aus meinem Alltag berichten, in denen ich erlebt habe, dass Gott mein Gebet erhört hat. Denn ich habe festgestellt, dass es vor allem die vielen „kleinen“ Gebetserhörungen sind, die meine Beziehung zu Gott unglaublich stärken.
Ich beginne mal mit einer Situation aus den vergangenen Wochen:
Meist habe ich vor der Arbeit meine Zeit mit Gott, in der ich Bibel lese und bete. Eine Zeit lang habe ich es jeden Morgen zu meinem Gebet gemacht, dass ich in irgendeiner Form an diesem Tag ein Zeugnis für Jesus sein darf. Das ist mir sehr wichtig. Das habe ich an diesem Morgen wieder gebetet und ich bin dann zur Arbeit gefahren. Und tatsächlich hat Gott an diesem Tag die Gespräche so geführt, dass ich mit meiner Kollegin über den Glauben sprechen konnte. Und dabei blieb es nicht!
Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an irgendeiner Stelle über Jesus sprechen kann. Gerade heute, an dem Tag, an dem ich diesen Beitrag verfasse, konnte ich einen Bibelvers teilen. Für mich ist die größte Gebetserhörung an der Sache die, dass diese Momente nicht „gezwungen“ sind, sondern ganz natürlich entstehen. Ich bin Gott so dankbar für diese Führung und freue mich jedes Mal aufs Neue darüber.
Ein anderer Punkt für mich war das Thema „Um Weisheit bitten“. In Jakobus 1:5 sagt Gott uns fest zu, dass wir um Weisheit bitten sollen und dann glauben dürfen, dass wir sie erhalten:
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.“
Ich habe diese Stelle vor kurzem gelesen und war dadurch motiviert, für eine Situation um Weisheit gebeten. Natürlich ist mir klar, dass nicht plötzlich ein Kartoffelsack voll Weisheit und Intelligenz in meinen Kopf fällt und ich der nächste Salomo werde, doch trotzdem habe ich so etwas in der Art irgendwie erwartet. Rückblickend kann ich sagen, dass Gott mir viel Offenbarung über sich selbst und sein Herz geschenkt hat. Dadurch können wir Dinge besser einordnen und in seinem Licht sehen. Vielleicht ist es dir auch schon mal so ergangen und du hast dich (so wie ich) gefragt, wie es aussehen kann, Weisheit von Gott zu erhalten. Ich glaube, Gott schenkt sie uns, indem er uns zeigt, wie er ist und dass wir ihn brauchen. Daraus ergibt sich automatisch der Blickwinkel, den wir in der Situation benötigen.
Auch diese Erkenntnis war für mich eine große Gebetserhörung und ich merke, dass Gott manchmal (oder meistens 😉) anders wirkt, als wir es erwarten.
Von einer letzten Begebenheit möchte ich noch berichten: Als klar war, dass mich mein Ausbildungsbetrieb nach Beendigung der Ausbildung (ich habe Raumausstatter gelernt) nicht übernehmen würde, begann ich natürlich mit der Jobsuche. Ich legte Gott die Situation hin und bat ihn, dass er die richtigen Türen öffnet und die falschen schließt. Ich notierte dieses Gebet in meinem Gebetstagebuch, damit ich später schauen könnte, ob es sich erfüllt hat.
Ich erhielt viele Absagen, einige meldeten sich erst gar nicht zurück. Dann bewarb ich mich auf eine Stelle in Mainz, zu dem Zeitpunkt hatte ich da mit Bus und Bahn eine tägliche Anreise von fast 1,5 Stunden. Und die Türen gingen auf! Eine nach der anderen. Dazu muss ich sagen, dass die Umstände und Anforderungen wirklich nicht ideal waren. Die Anfahrt war der größte Knackpunkt. Hinzu kommt, dass ich auch alle zwei Wochen samstags arbeiten müsste. Mein Mann, der auf dem Weg war, Pastor zu werden, hatte natürlich wochenends viele Termine und es war klar, dass es nicht so einfach werden würde, alles unter einen Hut zu bekommen.
Doch Gottes Wege sind einfach besser als unsere und so kam es, dass ich diese Arbeitsstelle bekam und wir ein halbes Jahr später für eine Gemeinde in die Nähe meiner Arbeitsstelle zogen. Ich bin Gott so unendlich dankbar für diese Gebetserhörung! Er hatte einen Plan mit uns und hat uns mit starker Hand in diese Richtung geführt.
An dieser Stelle möchte ich dir das eben erwähnte Gebetstagebuch ans Herz legen. Ich habe mir damals ein einfaches Notizbuch genommen und Gebete notiert, an denen ich dranbleiben wollte. Daneben malte ich ein Kästchen, welches ich abhaken konnte, sobald das Gebet erhört worden war. Ich liebe es, das Buch durchzublättern und zu sehen, was Gott alles getan hat. Manchmal betet man für etwas und der Alltag überschüttet einen, sodass man gar nicht richtig mitbekommt, dass Gott dieses Gebet erhört. Dann finde ich es toll, noch mal zurückschauen zu können und zu sehen, dass Gott nicht jemand ist, der aus der Ferne alles beobachtet, sondern dass er unser Leben führt und leitet.
Ich möchte dir Mut machen: Gott erhört so viel mehr Gebete, als wir manchmal realisieren. Oft sind es die kleinen Dinge, denen wir nur wenig Aufmerksamkeit schenken, doch genau diese kleinen Dinge stärken unseren Glauben ungemein!
Ich habe eine kleine Challenge für dich: Nimm dir vor, in der kommenden Woche deine Gebetsanliegen zu notieren. Dann: Bete dafür! Und bleib dran. Manchmal erhört Gott ein Gebet sehr schnell und manchmal kann das auch dauern. Schau immer wieder auf deine Liste und du wirst stauen, was Gott alles in deinem Leben bewirkt!
Diaconu