Wie gehe ich mit Sünde um? - Umkehr (Veränderung)
BlogPost · Identität
Im letzten Blogbeitrag haben wir von Buße gelesen. Heute möchte ich mit dir gemeinsam betrachten, was die Konsequenz echter Buße ist: Umkehr und Veränderung. Ich habe mir mal die Wikipedia-Definition zur Umkehr herausgesucht: „Unter Umkehr versteht man grundsätzlich jeden vollständigen Richtungswechsel.“
Das ist ziemlich allgemein, aber auch ziemlich zutreffend. Umkehr heißt nicht einfach, gewisse Bereiche in unserem Leben zu verbessern. Umkehr meint vielmehr einen kompletten Sinneswandel und das Steuern in eine andere Richtung. Dafür müssen wir zuerst verstehen, was unser Standpunkt vor Gott war und ist. Paulus schrieb in Römer 6:
„Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! […] Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“ (Römer 6:11+14)
Paulus machte hier deutlich, dass wir als Christen nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde stehen, sondern unsere Herzen verändert wurden und wir nun die Möglichkeit haben, zwischen „Falsch“ und „Richtig“ zu entscheiden. In Vers 11 wird deutlich, dass es dennoch eine bewusste Entscheidung ist, der Sünde keinen Raum zu geben.
Was passiert, wenn wir an diesem Punkt mal versagen? Paulus betonte an anderer Stelle, dass unser Geist die ganze Zeit gegen unser Fleisch, also unseren „alten Menschen“ ankämpft. Es kommt vor, dass wir nicht Gottes Willen tun, sondern uns unserem eigenen Willen hingeben.
Doch wie gut, dass der Heilige Geist mit unserer geistlichen Wiedergeburt in uns wohnt und uns darauf aufmerksam macht! Als Kinder Gottes werden wir spüren, dass wir etwas Falsches getan haben, und erneut zur Buße bewegt. Wenn das passiert, dann stimmt auch das Motiv für unsere Buße.
Falsche Reue bereut Sünde aus Angst um sich selbst: „Oh nein, ich wurde erwischt. Was passiert nun mit mir?“ Echte Buße hingegen ist Reue darüber, Gottes Liebe zuwidergehandelt und den Heiligen Geist betrübt zu haben. Und auf dieser Basis kann dann echte Umkehr geschehen. Echte Umkehr bedeutet, tiefes Bedauern über die Sünde zu haben und sich von dieser um 180° hin zu Gott zu wenden.
Ich möchte dir jetzt 3 Dinge mitgeben, die dir helfen können, diese Schritte zu gehen.
1. Das Wort Gottes
Wie könnte ich herausfinden, ob ich etwas falsch mache, wenn ich nicht höre, was Gott sagt? Erst dann kann ich von meiner Sünde überführt werden. Dann kann ich die Sünde eintauschen gegen das, was Gott stattdessen vorsieht. Zum Beispiel: Liebe und Mitgefühl statt Zorn. Nichts ist wichtiger, als sich täglich mit Gottes Wort zu füllen! Wenn du von einer Sünde umkehrst, solltest du dich nah am Herzen Gottes bewegen. Das tust du am ehesten, wenn du sein Wort liest. Die Bibel nährt unseren Geist mit allem, was wir brauchen, und wir können beim Lesen auftanken.
2. Ein Mentor
Ich empfehle dir, jemanden in deinem Leben zu haben, der dich auf deinem Weg mit Jesus begleitet und bei dem du auch Rechenschaft über deine Sünde ablegen darfst. Das kann ein Elternteil, dein Pastor, ein Freund oder jemand aus deinem Bekanntenkreis sein. Wichtig ist, dass diese Person treu zu Jesus steht, dich unterweisen kann und auch das Mandat hat, in dein Leben hineinzusprechen und dich zu korrigieren. Regelmäßige Gespräche mit dieser Person helfen dir, deinen Weg der Umkehr beizubehalten.
3. Eine christliche Gruppe
Viele Gemeinden bieten Hauskreise oder Kleingruppen an. Suche dir eine Gruppe, bei der du Teil bist. Es tut uns gut, wenn wir uns regelmäßig mit anderen Gläubigen umgeben. Du erlebst dort Austausch und Gemeinschaft und ihr könnt euch gegenseitig ermutigen und stärken. Eine Kleingruppe bietet den Raum, füreinander zu beten und in schwierigen Zeiten einander zu unterstützen.
Ich hoffe, dass dir diese Gedanken helfen, Veränderung in deinem Leben zu erfahren. Wenn du keine Bibel besitzen solltest, schau mal auf der Website vom CLV-Verlag nach. Dort kannst du eine gute Bibel schon für knapp 2 € erhalten.
Was ist, wenn dir ein Mentor bzw. Rechenschaftspartner fehlt? Bete, dass Gott dir die richtige Person zeigt, und schau dich in deinem Umfeld um. Gibt es dort Personen, die vorbildlich mit Gott unterwegs sind? Wem vertraust du? Wer darf in dein Leben hineinsprechen? Wenn du auf diese Weise jemanden findest, kannst du auf diese Person zu gehen und mit ihr sprechen. Wichtig ist allerdings nicht die Bezeichnung, sondern die Beziehung. Wenn du bereits jemanden hast, bei dem du Rechenschaft ablegst und mit dem du dich austauschst, dann behalte das bei. Es geht nicht darum, jemanden mit dem Titel „Mentor“ zu versehen, sondern darum, dass diese Person dir wirklich hilft, im Glauben an Jesus zu wachsen und zu leben.
Und wenn dir ein Hauskreis bzw. eine Kleingruppe fehlt oder du nicht weißt, wie du in solch eine Gruppe kommen kannst, rate ich dir, einmal bei deiner Gemeinde nachzufragen, ob solch ein Angebot besteht. Wenn nicht, kannst du auch selbst einen Hauskreis oder eine Kleingruppe mit z. B. Gleichaltrigen aus deiner Gemeinde starten. Dafür gibt es auch online viele hilfreiche Tipps.
Ich freue mich, wenn dich der eine oder andere Punkt angesprochen hat und dir diese Gedanken weiterhelfen und wünsche dir Gottes Segen!
Diaconu