Wonach duftest du?
BlogPost · Berufung
Wusstest du, dass die 5 Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen – von Person zu Person in ihrer Empfindlichkeit und Leistung variieren? Diese Unterschiede können sowohl genetisch bedingt sein als auch durch Umweltfaktoren, Lebensstil sowie Alter beeinflusst werden. Ich beispielsweise zähle mit meiner extremen Kurzsichtigkeit nicht zu denen, die mit guten Augen gesegnet wurden. Im Gegensatz dazu habe ich eine sehr empfindliche Nase, die es mir erlaubt, Gerüche besonders genau wahrzunehmen und selbst subtile oder schwache Gerüche zu erkennen. Dies liegt sehr wahrscheinlich an genetischen Unterschieden in der Anzahl und Funktion der olfaktorischen Rezeptoren im Gegensatz zu manch einem meiner Mitmenschen. So kann es vorkommen, dass ich bestimmte Gerüche als stark oder unangenehm empfinde, während andere sie kaum wahrnehmen können.
In Bezug auf die Wahrnehmung von Gerüchen bin ich vor kurzem auf eine Bibelstelle gestoßen.
Diese steht in 2. Korinther 2:14-15:
„Von ganzem Herzen danke ich Gott dafür, dass er uns immer im Triumphzug von Christus mitführt. Wohin wir auch kommen, verbreitet sich die Erkenntnis Gottes wie ein angenehmer Duft, dem sich niemand entziehen kann. Ob die Menschen nun die Botschaft annehmen und gerettet werden oder sie ablehnen und verloren gehen: Durch Christus sind wir ein Wohlgeruch für Gott.“ (2. Korinther 2:14-15)
Nach dem Lesen dieser Bibelstelle schossen mir zahlreiche Fragen in den Kopf: „Wonach duftet dieser Wohlgeruch?“ und „Dufte ICH wohlriechend?“ und „Nimmt mein Umfeld diesen Duft als angenehm oder unangenehm wahr?“ ... Vielleicht geht es dir ähnlich, nachdem du diese Stelle gelesen hast. Lass uns diesen Fragen in diesem Blogbeitrag gemeinsam auf den Grund gehen.
Die Bibelstelle beginnt damit, dass Paulus den gläubigen Christen verdeutlichte, dass sie durch Jesu Sieg am Kreuz von Sünde und Tod erlöst sind und nun wie in einem Triumphzug feierlich von Christus durch das Leben geführt werden. Daraus folgt, dass das Leben und Zeugnis eines Christen anderen Menschen genau diese Erkenntnis von Gottes Güte und Gnade nahebringen sollen. Paulus nutzte hier die Symbolik des Geruchs, um die positiven Auswirkungen, die das Leben eines Christen auf seine Umgebung haben soll, zu umschreiben.
Dabei lassen sich einige Aspekte aufzählen, die diesen Duft ausmachen:
Liebe: Jesus sagte in Johannes 13:34-35, dass die Liebe untereinander das Kennzeichen seiner Jünger ist. Diese Liebe ist bedingungslos und selbstlos.
Freude: Ein Leben in Christus ist geprägt von einer tiefen inneren Freude, die unabhängig von äußeren Umständen ist.
Frieden: Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, ist ein weiterer Aspekt dieses Wohlgeruchs (vgl. Philipper 4:7).
Geduld und Freundlichkeit: Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass das Leben eines Christen für andere anziehend und wohltuend ist.
Güte und Treue: Diese Tugenden zeigen sich in einem verlässlichen und hilfsbereiten Verhalten gegenüber anderen Menschen.
Sanftmut und Selbstbeherrschung: Diese Eigenschaften helfen uns, in schwierigen Situationen ruhig und besonnen zu bleiben und anderen mit Respekt und Würde zu begegnen.
Doch wie gelange ich überhaupt dahin, zu diesem Wohlgeruch Christi zu werden?
Ich glaube, ein Christ wird genau dann zu diesem Wohlgeruch Christi, wenn er oder sie in enger Beziehung zu Jesus lebt und die gute Botschaft des Evangeliums durch Taten und Worte verkündet. Das bedeutet, dass ein tiefes und authentisches Glaubensleben grundlegend ist. Durch Gebet, Bibellesen und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen wächst unsere Beziehung zu Christus.
In Johannes 15:5 beschreibt Jesus die Beziehung zu ihm so:
„Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten.“ (Johannes 15:5)
Den Begriff der Frucht finden wir in der Bibel auch in Galater 5:22-23 in Form der „Frucht des Geistes“. Die zuvor genannten Aspekte des Duftes kommen diesen verschiedenen Aspekten der „Frucht des Geistes“ sehr nahe. Das bedeutet für uns, dass wir auf eine stetige und intensive Verbindung mit Jesus angewiesen sind. Er ist unsere Kraftquelle, um Frucht zu bringen und so den Duft seiner Liebe und Gnade in den unterschiedlichsten Facetten zu verbreiten. Doch nicht nur als Kraftquelle kann Jesus uns dienen. Als seine Jünger sollten wir ihn als Vorbild betrachten. Nicht umsonst wird in der Bibelstelle eine Verbindung des Geruches mit Jesus Christus deutlich, indem vom „Wohlgeruch Christi“ gesprochen wird. Sein Leben und seine Lehren zeugen von Liebe, Demut, Vergebung, Gehorsam gegenüber Gott, tiefem Vertrauen und einem unerschütterlichen Glauben. All das sollte ein Ansporn für unser Leben als seine Nachfolger sein, denn die Welt soll erkennen, dass wir seine Jünger sind (vgl. Joh. 13:35).
Dennoch kann es passieren, dass dieser Wohlgeruch Christi nicht für jeden in unserem Umfeld angenehm ist. Das sollte uns jedoch nicht hindern, offen zu unserem Glauben zu stehen, Zeugnis zu geben und anderen immer wieder in Liebe zu begegnen. Denn in Gottes Nase sind wir ein Wohlgeruch Christi, wenn wir uns zu ihm bekennen und seinen uns zuerst entgegenströmenden Duft der Liebe und Gnade weitergeben.
Wonach duftest DU für deine Mitmenschen und wie kannst du heute bewusst den „Wohlgeruch Christi“ in deinem Alltag verbreiten?
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